Die Bediensteten der Justizvollzugsanstalt (JVA) Bremen können auf Verstärkung hoffen, allerdings frühestens ab 2020. Justizstaatsrat Jörg Schulz will erreichen, dass im Haushalt 2020/21 zusätzliche Mittel für die personelle Ausstattung des Gefängnisses in Oslebshausen und der Bremerhavener Außenstelle veranschlagt werden. Außerdem müsse über eine verbesserte Eingangsbesoldung von Berufseinsteigern nachgedacht werden. Schulz' Vorstoß kommt nicht von ungefähr. Erst kürzlich hatte der Bundesverband der Strafvollzugsbediensteten im WESER-KURIER Verbesserungen bei Anzahl und Bezahlung der Bremer JVA-Beschäftigten gefordert.
Im kleinsten Bundesland sind zurzeit rund 670 Personen inhaftiert, so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr. Außerdem stellen sich laut Schulz "neue Aufgaben für den Justizvollzug mit der zunehmenden Zahl psychisch auffälliger Gefangener, Gefangenen, die als religiös-extremistisch einzuschätzen sind, und einer steigenden Zahl von Gefangenen mit ganz unterschiedlichem persönlichen und kulturellen Hintergrund". Auf diese Herausforderung müsse personell reagiert werden. Die Justizbehörde erhebe ihre Forderung nach mehr Geld jetzt, weil bei der Vorbereitung des Landeshaushaltes 2020/21 "sicherlich nicht kurzfristige Überzeugungsarbeit zu leisten ist und wir einen breiten Konsens anstreben", sagt Staatsrat Schulz.