In Bremen und Bremerhaven soll kurzfristig ein Netz von Sirenen aufgebaut werden, "um im Krisen- oder Katastrophenfall großflächig akustische Warn- und Entwarnungssignale aussenden zu können". So steht es in einem Beschluss, den der Senat am Dienstag gefasst hat. In einer ersten Phase werden demnach 50 Sirenen im Bremer Stadtgebiet installiert, in der Regel auf öffentlichen Gebäuden und Mobilfunkmasten. Bremen bekommt für den Aufbau des akustischen Warnsystems aus dem Bundeshaushalt bis 2022 rund 820.000 Euro. Dieser Betrag gilt als kostendeckend. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen Bremen und dem Bund muss noch unterzeichnet werden.
In der alten Bundesrepublik existierte bis Anfang der Neunzigerjahre ein flächendeckendes, regelmäßig getestetes Netz von Warnsirenen für den Kriegs- und Katastrophenfall. Nach der Wiedervereinigung wurden die Anlagen demontiert, weil man sie für verzichtbar hielt. Zuletzt gab es in der Politik jedoch ein Umdenken in dieser Frage, auch weil alternative Warnsysteme wie Apps für Mobiltelefone nur einen Teil der Bevölkerung erreichen. Zuletzt hatten sich diese Defizite bei den Überflutungen im Rheinland gezeigt. Der Senat sieht in dem geplanten Sirenennetz ein Element eines "Warnmittel-Mix", wie es in dem Senatsbeschluss heißt. "Selbstverständlich sind Sirenen mit Blick auf das nach der initialen Warnung geweckte Informationsbedürfnis der Bevölkerung zwingend mit geeigneten Systemen zu ergänzen, zum durch digitale Apps oder Durchsagen im Radio", wird darin unterstrichen.