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Bau der Bremer A 281 Der Teufel an der Wand

Nicht auszudenken, sollte der Bau der Bremer A 281 in einem Torso enden. Die Folgen wären fatal, meint Jürgen Hinrichs.
12.05.2023, 05:00 Uhr
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Der Teufel an der Wand
Von Jürgen Hinrichs

Auch so schon gleicht der Bau der Bremer A 281 einem Stück aus dem Tollhaus. Seit mehr als 30 Jahren wird an der Autobahn gebaut, viel länger daran geplant, und doch ist sie immer noch nicht fertig. Mal gab es nur halbherzigen politischen Rückhalt für das Projekt, insbesondere von den Grünen. Mal zogen Anwohner vor Gericht. Mal waren es Diskussionen über den Streckenverlauf.

Eine Geschichte, die einfach nicht enden will und nun eine neue Wendung bekommt. Der geplante Tunnel wird knapp 400 Millionen Euro teurer als veranschlagt, und der Bund will vorerst nicht zahlen. Was nun?

Die Grünen haben sich längst besonnen und verstehen, wie notwendig der Ringschluss um Bremen ist. Absurd, sagt Verkehrssenatorin Maike Schaefer, wenn der Tunnel nicht käme und die A 281 ein Torso bliebe. Das stimmt, aber man sollte es noch drastischer ausdrücken.

Für Bremen wäre ein Stopp der Arbeiten nichts weniger als ein Fiasko, weil enorm viel von der Stadtautobahn abhängt. Da sind die Häfen, die Stahlwerke, das riesige Güterverkehrszentrum, der Flughafen – das alles ist zwingend darauf angewiesen, optimal angebunden zu sein.

Mehr noch: Der alte Traum, die unansehnliche Hochstraße vor dem Hauptbahnhof abzureißen, wäre dahin, weil sie ohne eine vollständige A 281 weiterhin gebraucht würde. Auch woanders in Bremen müsste sich der Verkehr, der eher mehr als weniger wird, über die innerstädtischen Straßen quälen, statt über die neue Autobahn eine Abkürzung zu nehmen. Wer eine autofreie oder mindestens autoarme Innenstadt will, wie es allenthalben politisch erörtert wird, kommt ohne diese kapitale Ausweichstrecke nicht aus.

Schließlich die beiden Weserbrücken: Sie sind mehr oder weniger kaputt und können nur noch eingeschränkt befahren werden. Egal, wer schuld daran ist – die Brücken müssen möglichst schnell und grundlegend saniert werden. Ohne Sperrungen klappt das nicht – ein großes Problem, wenn es für den Verkehr eine Alternative weniger gibt, weil die A 281 nicht fertig geworden ist.

Natürlich ist das zunächst der Teufel an der Wand und ihn zu malen vielleicht voreilig. Schwierig wird es mit dem Bau des Tunnels aber allemal. Das Geld fehlt, der Bund muss einspringen.

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