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Klausurtagung von Politik und Wissenschaft Bremer Enquete-Kommission für Klimaschutz diskutiert über Pendler und Stahl

Energie, Stadtentwicklung, Mobilität, Wirtschaft, Ernährung und privater Konsum: Für jeden dieser Bereiche will eine Enquete-Kommission der Bremer Bürgerschaft ermitteln, was er zum Klimaschutz beitragen kann.
28.06.2020, 05:00 Uhr
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Bremer Enquete-Kommission für Klimaschutz diskutiert über Pendler und Stahl
Von Timo Thalmann

Das Bremer Stahlwerk und die Pendlerströme werden die Enquete-Kommission Klimaschutz der Bürgerschaft wohl stark beschäftigen. Das vermutet zumindest der Vorsitzende Martin Michalik (CDU) in einem ersten Resümee nach einer zweitägigen Klausurtagung des Gremiums mit neun Politikern der Bremer Bürgerschaftsfraktionen und neun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Der Auftrag der Kommission lautet, für Bremen ein aus dem Pariser Klimaschutzabkommen abgeleitetes Treibhausgas-Reduktionsziel für das Jahr 2030 zu definieren. Davor lag das Eingeständnis, dass Bremen seine vor einigen Jahren für 2020 gesteckten Klimaschutzziele verfehlt. Angepeilt war eine Reduktion der Kohlenstoffdioxid-Emissionen um 40 Prozent gegenüber 1990. Tatsächlich erreicht werden voraussichtlich nur 16 bis 20 Prozent – und das auch nur, wenn man das Stahlwerk aus der Bilanz heraushält. „Wir wollen aber keine Rosinenpickerei, sondern eine ehrliche Bestandsaufnahme“, sagt Michalik.

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Dazu hat die Kommission nun Arbeitsgruppen gebildet, die sich jeweils einem eigenen Themenfeld widmen. Es geht um Energie, Stadtentwicklung, Mobilität, Wirtschaft, Ernährung und den privaten Konsum. „Für jeden Sektor wollen wir eine nachvollziehbare Bilanz, wo wir aktuell stehen und welche Beiträge zum Klimaschutz bis 2030 möglich sind“, sagt Michalik. So soll auch erkennbar werden, wie sich einzelne Maßnahmen auf die Gesamtbilanz auswirken. Dabei zeichnet sich bereits ab, dass der hohe Energiebedarf des Stahlwerks und die starken Pendlerströme aus dem Umland nach Bremen wohl den größten Einfluss haben.

Zugleich ist das Land in beiden Fällen nicht der alleinige und entscheidende Akteur. „Bei den Pendlerströmen geht es etwa auch um die Verkehrsanbindungen mit der Region“, sagt dazu Carsten Sieling (SPD), stellvertretender Kommissionssprecher. Beim Stahlwerk wird nach seiner Ansicht langfristig das Thema Wasserstoff als Ersatz für die bisherigen fossilen Energien eine Rolle spielen. „Das sollte man außerdem zusammen mit der Offshore-Windenergie denken.“ Um Wasserstoff als Energieträger nutzen zu können, muss man das Gas unter relativ hohem Energieeinsatz aus Wasser oder Methan gewinnen. Über diese Perspektiven will die Enquete-Kommission bei ihrer nächsten Sitzung am 10. Juli weiter beraten.

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