In Zukunft sollen Frühchen, die weniger als 1500 Gramm wiegen, in der neuen Frühchen-Station im Klinikum Mitte versorgt werden. Das Klinikum Bremen-Nord wird dann nur noch Frühchen versorgen, die mehr wiegen.
Eine Sprecherin der Gesundheit Nord (Geno) sagt, es sei medizinisch sinnvoll, alle kinderheilkundlichen Disziplinen unter einem Dach zu versammeln. Der Bremer Senat hatte diese Konzentration auf das Klinikum Bremen-Mitte bereits Mitte Oktober beschlossen. Mediziner des Klinikums Nord äußern nun aber fachliche Bedenken.
„Es geht allein um wirtschaftliche Gesichtspunkte“, vermutet Jürgen Bachmann, der von 1985 bis 2012 Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Bremen-Nord war. Es sei andernfalls nicht nachzuvollziehen, warum eine gut funktionierende Einheit abgeschafft werden solle. Besonders, da die Intensivstation für Früh- und Neugeborene nach dem Keimskandal in Mitte für viel Geld neu errichtet worden sei. Es sei davon auszugehen, dass in Zukunft mehr Frühchen nach der Geburt von Bremen-Nord ins Klinikum Mitte gebracht werden müssen. Und jeder Transport bedeute eine Belastung für zu früh geborene Kinder.
Viele fühlen sich von der Diskussion an das Jahr 2009 erinnert. Auch damals hatten Ärzte und Politiker vor einem Abzug der Frühchen-Station gewarnt. Seit 2010 versorgte Bremen-Nord nur Frühchen über 1500 Gramm. Das änderte sich mit dem Keimskandal 2011 im Klinikum Bremen-Mitte: Danach erhielt das Klinikum Bremen-Nord die Aufgabe, Frühchen zwischen 1250 und 1500 Gramm Geburtsgewicht zu versorgen. Noch kleinere Frühchen wurden im Klinikum Links der Weser betreut.