Wenn die Schulen in Bremen von März an weiter öffnen, starten die Schüler unter ungleichen Voraussetzungen. Einige werden den Anschluss verloren haben, vielleicht weil zu Hause ein ruhiger Platz fehlte, vielleicht weil niemand da war, der sich kümmern konnte. Diese Schüler sind auf Hilfe angewiesen. Für sie braucht es zusätzliche Angebote, sonst wird die Pandemie massenweise Bildungsverlierer hervorbringen.
Die Lösung kann aber nicht sein, Wochenendunterricht einzuführen, der für alle Schüler verpflichtend ist. Das Distanzlernen hat viele überfordert, es fehlt an Ausgleich, die psychische Belastung hat zugenommen. Während eine Pandemie das Land lahmlegt, während täglich Hunderte sterben, während die Schulen mal öffnen und dann wieder schließen, während also seit einem Jahr nichts mehr normal ist, wird von Schülern erwartet, dass sie funktionieren, als wäre alles wie immer. Kinder und Jugendliche sind aber keine Lernmaschinen. Nach Monaten im Lockdown sollten sie nicht nur Lernstoff nachholen.