Natürlich kann man nicht alle illegalen Graffiti unterbinden. Aber vielleicht kann man doch ein bisschen mehr tun, ein wenig origineller sein im Kampf gegen unerwünschte Schmierereien. Einfach die Hände in den Schoß zu legen mit der Begründung, die Freigabe legaler Flächen müsse von verschiedenen Stellen geprüft werden, eine pauschale Bereitstellung sei deshalb schwierig umzusetzen – das ist eine Bankrotterklärung.
Anders und besser macht es Oldenburg. Im dortigen Ordnungsamt laufen nach Auskunft des Stadtsprechers kaum Beschwerden über illegale Graffiti auf. Das sind offenbar die Früchte einer erfolgreichen Präventionsarbeit, die ganz wesentlich auf legale Flächen für junge Aktive aus der Sprayerszene setzt. In die gleiche Richtung bewegt sich Hannover, seit 2018 weist sogar eine Website legale Flächen aus. Die Quintessenz: Gute legale Graffiti können ein Schutz vor illegalen sein.
Mit solchen Projekten könnte man sich auch in Bremen beschäftigen, statt sich hinter bürokratischen Hürden zu verbarrikadieren.