Mehr ausgebildete Lehrer kann kurzfristig niemand herbeizaubern. Aber die Bildungssenatorin darf nicht zulassen, dass sich der Lehrermangel ausgerechnet in benachteiligten Gebieten am Stadtrand ballt. Doch teils klaffen an Schulen in Brennpunkten große Personallöcher, teils haben Kinder dort sogar Studenten als Klassenlehrer. Auch engagierte Schulleitungen haben es in solchen Gebieten schwer, Personal zu finden. Denn viele Lehrkräfte ziehen eben kurze Arbeitswege vor und wollen sich lieber auf ihren Stoff konzentrieren, statt nebenbei noch einiges an Sozialarbeit zu leisten – und entscheiden sich für andere Schulen.
Doch dabei darf die Stadt es nicht belassen. Zuletzt hat der Vergleichstest Lale erneut Bremens dramatische Bildungslücken in den Brennpunkten gezeigt: Drei Viertel der Fünftklässler können dort nicht richtig rechnen und lesen. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Behörde fast völlig auf eine Personalsteuerung verzichtet und weder Abordnungen noch starke Anreize nutzt, um mehr Lehrer an die Schulen mit großer Not zu bringen. Wer hier nicht steuert, lässt diese Schulen im Stich.