Die Corona-Krise zeigt eines ganz deutlich: Die Verkehrswende droht zu kippen. Wenn es zu den Stoßzeiten in Bussen und Bahnen eng ist wie in einer Diskothek (vor der Pandemie), ist es kein Wunder, dass viele aus Angst vor einer Ansteckung den öffentlichen Nahverkehr meiden. Es fehlt Platz für genügend Abstand, und so bleiben auch die Fahrgäste weg. Folglich brechen bei den Verkehrsunternehmen die Einnahmen weg, die mit Finanzspritzen in Millionenhöhe ausgeglichen werden müssen.
Dass die Bremer Straßenbahn AG nur sehr begrenzt die Taktungen der Verbindungen erhöhen kann, weil es keine Fahrzeug- und Personalreserven gibt, verstärkt das Problem nur noch. Es bleibt zu eng für die Fahrgäste im Nahverkehr. Um soziale Distanz zu ermöglichen, werden dringend zusätzliche Kapazitäten benötigt. Es reicht also nicht, die Verluste auszugleichen. Es muss in den Ausbau, in neue Busse und Bahnen investiert werden.