"Breminale unter erschwerten Bedingungen" – so beurteilen die Veranstalter das diesjährige Musikfestival am Osterdeich.
Wie viel Spenden sind zusammengekommen?
Bis zum Start der Breminale am Mittwoch, 3. Juli, sind nach Angaben der Veranstalter 20.500 Euro Spenden zusammengekommen. "Wir haben gemerkt, dass an den Tagen vor dem Festival der Verkauf angezogen ist. Deswegen haben wir den Verkauf bis Sonntag verlängert", erzählt der Mitorganisator Jonte von Döllen. "Gestern haben wir die Einnahmen überschlagen und sind bei ungefähr 40.000 Euro inklusive der Spenden in Bargeld und Bechern auf dem Festival gekommen", sagt er. "Das ist mega und hilft uns sehr", sagt von Döllen. Sie seien zufrieden. Die exakte Summe rechnen die Veranstalter zusammen. Sie wird bald veröffentlicht.
Wie sieht es mit der weiteren Finanzierungssicherheit aus?
Insgesamt erhielt die Breminale 2024 einen Zuschuss von 245.000 Euro. Die Förderung setzte sich zusammen aus Zuschüssen vom Senator für Kultur in Höhe von 135.000 Euro. Den Rest steuerten die Wirtschaftsförderung Bremen und der Bund dazu, sagt Jens Tittmann, Sprecher des Kulturressorts. 150.000 Euro an Bundesmitteln fielen im Vergleich zu 2023 weg, da es sich um eine Einmalzahlung an Corona-Überbrückungsmittel gehandelt habe. Für 2025 wolle die Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz frühe Planungssicherheit gewährleisten. "Dafür hat Carmen Emigholz zusätzlich 70.000 Euro an Fraktionsmitteln eingesammelt", erzählt Tittmann. Zudem solle aus der Konzeptförderung ein fester Haushaltstitel werden. Das führe dazu, dass das Team nicht jährlich einen Förderantrag stellen müsste. Ob die Breminale weiterhin 60.000 Euro von der Wirtschaftsförderung erhält, entscheidet sich Anfang August beim Vergabeausschuss, sagt Juliane Scholz.
Wird die Breminale mit Eintrittsgeld finanziert?
Eine große Aufgabe sei es, die Finanzierung sicherzustellen und nicht jedes Jahr neu zu bangen, sagt von Döllen. "Dazu sind wir momentan im Austausch mit der Politik." Das System mit den Soli-Tickets wollen die Veranstalter weiter beibehalten. Die Idee der Breminale sei es, Musik und Kultur für alle zu ermöglichen. "Das bedeutet aber auch, dass die, die sich das leisten können, Soli-Tickets kaufen sollten", sagt der Mitorganisator. Eintrittsgeld werde die Breminale in Zukunft nicht kosten. Schon weil es zu teuer sei, die Strukturen wie eine Umzäunung und Sicherheitspersonal dafür zu schaffen.
Was wollen die Veranstalter ändern?
"Bei diesem Festival erhielten wir mehr Lautstärkebeschwerden aus den weiter entfernt liegenden Stadtteilen", sagt von Döllen. Daran wollen die Veranstalter nächstes Jahr arbeiten. "Gegebenenfalls könnte es früher etwas leiser werden."
Wie werden Besucher gezählt?
Dieses Jahr sollen 160.000 Menschen das Festival besucht haben. "Das ist aber eine Schätzung, die sich aus verschiedenen Daten ergibt", sagt von Döllen. Dazu zählen Einwahldaten auf die Homepage und Schätzungen auf dem Gelände. Den Wert sprechen die Veranstalter mit der Polizei ab.
Planen die Veranstalter für das kommende Jahr mit zwei Zeltbühnen?
"Ich finde, das Lichtluftbad ist eine tolle Location, ein eher geschützter Rahmen", sagt von Döllen. "Wir haben allerdings schon mit dem Lagerhaus verabredet, die Flutbühne und das Programm wieder an den Osterdeich zu holen." Das hänge von den Kosten ab. Er könne sich aber vorstellen, das Lichtluftbad weiter als Location zu beziehen. "Das Programm könnte dann so ähnlich sein wie am Sonntag, also eher soziokulturell."
Welches Fazit zieht die Polizei?
Die Polizei zieht nach der Breminale ein positives Fazit: Die Veranstaltung nahm "einen überwiegend friedlichen und ruhigen Verlauf", geht aus einer Pressemitteilung hervor. Nur vereinzelnd sei es zu "volksfesttypischen Delikten wie Diebstählen und Auseinandersetzungen" gekommen.