Das Bremer Konzerthaus Glocke bekommt eine Rosskur und wird bis zum Jahr 2030 räumlich und inhaltlich vollkommen neu aufgestellt. Das hat am Dienstag der Senat beschlossen. Neben der Modernisierung gehört zu den Zielen, neue und jüngere Nutzergruppen zu erreichen. Die Glocke soll zu einem Musikzentrum werden, das den ganzen Tag über bespielt wird. Im hinteren Bereich des denkmalgeschützten Gebäudes an der Domsheide wird es einen Neubau geben. Zum Projekt gehören außerdem die beiden Nachbarhäuser der Glocke.
Kosten für Modernisierung bei rund 53 Millionen Euro
Der finanzielle Aufwand wird allein für die Modernisierung bei rund 53 Millionen Euro liegen. Die Maximalvariante mit einem dritten Saal, einem Club und zusätzlichen Flächen für Workshops und Musikvermittlung würde mit 83 Millionen Euro zu Buche schlagen, hinzu käme ein Puffer von fünf Millionen Euro. Der Bund will die Hälfte der Gesamtkosten übernehmen, begrenzt auf einen Höchstbetrag von 40 Millionen Euro. Die andere Hälfte muss Bremen stemmen.
"Die Glocke zählt zu den wichtigsten Kultureinrichtungen Bremens und genießt nationales Ansehen", hebt Andreas Bovenschulte (SPD) hervor. Die Modernisierung sei absolut notwendig, weil die Glocke mit den Standards in vergleichbaren Konzerthäusern der Republik sonst nicht mehr mithalten könne. Bremen werde finanziell seinen Teil dazu beitragen. "Hier kommen uns zum Beispiel bereits getätigte Investitionen in die durch die Glocke genutzten Nachbargebäude zugute", so der Bürgermeister und Kultursenator. Die maximale Ausbauvariante sei nur finanzierbar, wenn dazu genügend private Finanzmittel für den dritten Saal sowie dessen Betrieb verbindlich zugesagt würden.