Bremen/Kapstadt. Der Bariton George Stevens, der von 1998 bis 2007 Mitglied des Musiktheaterensembles des Theaters Bremen war, ist überraschend gestorben. Die University of Cape Town (Kapstadt) vermeldet seinen Tod auf ihrer Homepage, auf Stevens' Website ist sein Porträt mit einer schwarzen Trauerbinde versehen worden. George Stevens ist laut dem Nachruf der Universität am Morgen des 11. August an den Folgen einer Operation gestorben. Er wurde 51 Jahre alt.
Stevens wurde im südafrikanischen Kapstadt geboren und begann dort auch 1992 seine Bühnenkarriere mit der Rolle des Selim in Rossinis "Il turco in Italia". Anschließend nahm er Gastengagements an allen großen Opernhäusern Südafrikas an und entwickelte so ein breit gefächertes Repertoire, darunter Papageno, Leporello, Figaro oder Escamillo. Sein Debüt in Europa gab er an der Bayerischen Staatsoper, 1998 wurde er fest am Theater Bremen engagiert. In den neun Jahre, in denen er Rollen wie den Mefistofeles in "La Damnation de Faust", den Fritz in "Die tote Stadt" oder den Sancho Pansa in "Don Quichotte“ sang, avancierte er zum Publikumsliebling. 2006 wurde er folgerichtig als "überzeugender Sängerdarsteller mit ungewöhnlicher Bühnenpräsenz" mit dem Kurt-Hübner-Preis der Bremer Theaterfreunde geehrt.
Seit 2014 unterrichtete George Stevens am South African College of Music (SACM) der Cape Town University, er war Direktor der Opernklasse. SACM-Direktorin Rebekka Sandmeier lobte ihn in dem Nachruf der Uni als großzügigen Lehrer und Menschen.