Theater Bremen: Emilia Galotti Von Macht und Männlichkeit

Emilia Galotti ist ein verstaubter alter Stoff von Lessing? Von wegen. Wie aktuell die Geschichte um eine Frau, deren Schicksal von Männern und Gewalt bestimmt wird, noch heute ist, zeigt das Theater Bremen.
15.09.2023, 17:11 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Macht und Männlichkeit
Von Alexandra Knief

Emilia Galotti ist tot. Schon wieder. Seit mehr als 250 Jahren kann sie ihrem Schicksal nicht entkommen. Und das allein aufgrund von männlichen Eitelkeiten, Macht- und Besitzansprüchen. Sie soll den Grafen Appiani heiraten (findet Papa gut, Mama nicht so, doch die wird nicht gefragt). Aber auch der Prinz von Guastalla (findet Papa nicht gut) hat ein Auge auf Emilia geworfen. Also muss Appiani weg, was Marinelli (Jan Grosfeld), der Kammerherr des Prinzen, mal eben schnell erledigen lässt. Der Prinz (Nadine Geyersbach) hat nun freie Bahn. Wäre da nicht seine verschmähte Geliebte, die Gräfin Orsina (Jorid Lukaczik), die Emilias Vater (Levin Hofmann) einen Dolch in die Hand drückt, mit dem der seine eigene Tochter tötet. Und Emilia selbst? Die hat in der ganzen Geschichte fast gar nichts zu sagen. Ihr Redeanteil beträgt nämlich im Originaltext von Gotthold Ephraim Lessing weniger als zehn Prozent.

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