Rund sechs Monate sind von der Theatersaison 2021/22 noch übrig, dann verabschieden sich die meisten Häuser in die Sommerpause. Sechs Monate, in denen natürlich auch noch diverse Premieren auf den Spielplänen in Bremen und der Region stehen. Ein paar Einblicke.
Theater Bremen
Einige Male heißt es in der aktuellen Spielzeit noch: Premiere im Schauspiel beim Theater Bremen. Ab 21. Januar zeigt das Theater "Eileen" nach dem Roman von Ottessa Moshfegh. Das Stück erzählt die Geschichte einer Mittzwanzigerin in den 1960er-Jahren, die in einer Justizvollzugsanstalt in den USA arbeitet. Ab dem 19. März widmen sich Schauspiel und Musiktheater gemeinsam "Erbarmen", einer Schauspielpassion nach Johann Sebastian Bach, und am 31. März soll ein bisher unbetiteltes Stück Premiere feiern, das sich mit Computer-Algorithmen beschäftigt und mit der Frage, was diese aus uns machen. Ab dem 30. April inszeniert die Performerin und Dramaturgin Antigone Akgün ausgehend von Bertolt Brechts "Der Brotladen" eine performative Installation zwischen Theater und Stadtforschung, in dem leer stehende Bremer Gebäude zu Erzählräumen werden. Und zum Ende der Spielzeit beschäftigen sich die zwei Schauspielerinnen Annemaaike Bakker und Sophie Krauss ab 30. Juni in "What we really really want" auf humorvolle Weise mit dem Thema Elternschaft.
Im Musiktheater sind unter anderem als Premieren angekündigt: Verdis "Falstaff" am 29. Januar, Leoš Janá?eks "Jenufa" am 9. April, und "Wellen", eine Oper nach einem Roman Eduard von Keyserlings, ab dem 4. Juni. Beim Jungen Theater stehen neben dem geheimnisvollen Stück "Titel ist (noch) offen" im Moks von Antje Pfundtner (5. März), noch drei weitere Stücke auf dem Programm: "Ellbogen" (23. April) nach dem Roman von Fatma Aydemir; "C.L.I.C.K." (29. Mai), in dem es um die Verbindung zwischen jungen Menschen und Digitalität geht und "Witches & Wizards" (Hexen & Zauberer; Juli 2022) für das sich das Theaterkollektiv Vorschlaghammer zusammen mit Jugendlichen aus dem Stadtteil Hemelingen mit dem Thema Magie befasst.
Shakespeare Company
Noch zwei Premieren stehen auf dem Spielplan der Bremer Shakespeare Company: "Kommt ein Clown in ein Hotel" von Judith Kuckart feiert am 3. März 2022 seine Uraufführung. Der nächtliche Schauplatz ist ein Flughafenhotel in Moskau, in dem ein Mann, eine Frau und Gott gestrandet sind. Und sie alle sind nicht zufrieden mit dem, was sie haben. Voraussichtlich ab dem 16. April widmet sich die Company dann mal wieder ihrem Namensgeber und spielt "Maß für Maß" von William Shakespeare.
Weitere Bremer Theater
Ab dem 3. Februar erzählt "Abba Klaro" auf dem Theaterschiff von Benni, einem ehemaligen Mitglied der Abba-Coverband "Babba", der von der Mafia Morddrohungen erhält. Außerdem soll es im Juni noch eine Fortsetzung der Erfolgskomödie "Weiber" geben.
In der Komödie Bremen im Packhaustheater dreht sich ab dem 24. März alles um die "Königin von Deutschland". In der musikalischen Komödie von William Danne geht es um einen chaotischen Schönheitswettbewerb auf dem Land. Im Schnürschuh-Theater steht ab dem 17. Februar "Like Greta" auf dem Spielplan, ein Jugendstück, dass sich mit dem Klimawandel beschäftigt. Und im Mai plant das Theater die Premiere der Buchadaption „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink. Auch das Bremer Kriminal-Theater plant noch eine Premiere für Ende Mai/Anfang Juni. Das noch geheime Stück soll dann erst im Theater und ab Ende Juni draußen gezeigt werden, wo wieder ein Open-Air-Programm unter dem Titel "Mordssommer" geplant ist. Auch das Fritz-Theater hat noch ein neues Stück im Köcher: Geplant ist eine Musik-Komödie mit dem Titel "Reif für die Insel", die Ende Mai startet und auch den Sommer über gespielt werden soll.
Stadttheater Bremerhaven
Im Stadttheater Bremerhaven stehen noch Premieren in allen Sparten an. Im Musiktheater Paul Abrahams Operette "Viktoria und ihr Husar" ab dem 5. Februar. Detlev Glanerts Oper "Oceane" (frei nach "Oceane von Parceval" von Theodor Fontane) feiert am 23. April Premiere.
Im Schauspiel startet am 12. Februar Dawn Kings dystopischer Thriller "Foxfinder" um ein junges Bauernpaar, dass alles zu verlieren scheint. Am 19. Februar geht es direkt weiter mit dem Musical "Der kleine Horrorladen". Ab dem 2. April steht Johannes Nabers konsumkritische Komödie "Zeit der Kannibalen" auf dem Spielplan, eine Geschichte um zwei gierige Unternehmensberater. Und am 14. Mai startet "Für immer schön", das sich um eine alternde Kosmetikverkäuferin dreht und laut Theater daherkommt, als "hätte sich David Lynch entschlossen, eine heutige Version der Geschichte des Sisyphos zu erzählen."
Oldenburgisches Staatstheater
Blutige Ostern verspricht das Oldenburgische Staatstheater ab dem 19. März in seiner Opernsparte mit den beiden kurzen Werken "Cavalleria rusticana" und "Pagliacci". Am 2. April feiert "Master Class" von Terrence McNally in deutscher Sprache seine Premiere. Musikalisch erzählt wird, wie die Königin der Oper, Maria Callas, in den frühen Siebzigerjahren Meisterkurse an der Juilliard School in New York gab.
Im Schauspiel geht es am 15. April mit Christina Ketterings "Schwarze Schwäne" weiter, einer Geschichte um zwei Schwestern, die einen Hausroboter die Pflege ihrer kranken Mutter übernehmen lassen. Mit "Über meine Leiche" steht ab dem 14. Mai ein Stück auf dem Programm, in dem sich Stefan Hornbach mit "Sensibilität, Leichtigkeit und Witz" dem Thema Tod annähert. Und auch im Juni gibt es noch zwei Premieren: Am 3. eine Neufassung von Wilhelm Jacobys und Carl Laufs "Pension Schöller"; am 25. "Wahres oder Rares - Lieder, die die Welt nicht braucht oder eben doch?"