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Kunsthalle Bremen Erstes Bild von Neo Rauch für die Kunsthalle

Das hat Christoph Grunenberg noch gefehlt: Die Kunsthalle Bremen verfügt nun auch über ein Bild des Leipziger Malers Neo Rauch. Das ermöglicht eine Dauerleihgabe der Deutschen Bank.
29.11.2021, 18:17 Uhr
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Erstes Bild von Neo Rauch für die Kunsthalle
Von Iris Hetscher

55.000 Werke befinden sich in der Kunstsammlung der Deutschen Bank – eins davon ist nun als Dauerleihgabe in die Kunsthalle Bremen umgezogen. Am Montag präsentierten Kunsthallendirektor Christoph Grunenberg, Kunstvereinsvorsitzerin Nicole Lamotte und Ludwig Blomeyer von der Bremer Geschäftsleitung der Deutschen Bank das Gemälde "Unschuld" von Neo Rauch der Presse. Ab dem 26. Februar soll "U

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nschuld" als Teil der Sammlungsausstellung "Remix" auch für Besucherinnen und Besucher des Museums zu sehen sein. Es  ist das erste Bild des Vertreters der sogenannten Neuen Leipziger Schule in der Kunsthalle.

Anlass der Dauerleihgabe ist der 150. Geburtstag der Deutschen Bank; 1871 wurde eine der ersten Filialen in Bremen eröffnet. Mit der Dauerleihgabe des Ölgemäldes (Maße: drei mal zwei Meter) wolle man "ein Zeichen der Verbundenheit mit der Stadt" setzen, erklärte Blomeyer. Gleichzeitig sehe sich die Deutsche Bank nicht als reiner Finanzdienstleister, sondern wolle auch ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden. "Wir hoffen, die Bremer haben Freude an dem Bild und sind fasziniert von ihm", so Blomeyer.

Dauerleihabe bedeutet: Das Bild bleibt so lange in der Sammlung der Kunsthalle, wie das Bankhaus besteht. Das kann Christoph Grunenberg und den Kunstverein optimistisch stimmen. In der Sammlung der Deutschen Bank befinden sich nach Angaben von Friedhelm Hütte, dem Leiter der Kunstaktivitäten des Hauses, 100 Werke von Neo Rauch. Grunenberg freute sich darüber, nun eine "kapitale Arbeit Neo Rauchs" langfristig in die Sammlung integrieren zu können. Nun verfüge man, was die zeitgenössische Kunst angehe, über ein weiteres Werk mit figurativer Handschrift. Das ergänze die abstrakten Exponate und ergebe so ein vollständigeres Gesamtbild der Epoche als bisher.

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Das großformatige "Unschuld" ist dabei ein beinahe untypisches Bild des Künstlers, dessen Werke in wichtigen internationalen Museen hängen. Die Farbigkeit sei hell und leuchtend, beinahe mit optimistischem Unterton, so Grunenberg. Ansonsten weise das Bild aber die für Rauch typischen Merkmale auf: "Es ist dekorativ, nostalgisch, rätselhaft und weist architektonische Elemente auf". Und außerdem den Schriftzug "Unschuld", der unübersehbar bunt in der Mitte prangt. Zum ersten Mal in Bremen zu sehen sein wird das Bild übrigens nicht. Es sei als Teil einer großen "Neo-Rauch"-Ausstellung bereits im Jahr seines Entstehens, 2001, im Museum Weserburg gezeigt worden, so Friedhelm Hütte.

Zur Sache

Neo Rauch

wurde 1960 in Leipzig geboren und lebt in Markkleeberg. Er gilt als bedeutendster Vertreter der sogenannten Neuen Leipziger Schule. Seine erste Einzelausstellung fand 1991 statt, die erste große institutionelle Einzelausstellung im Jahr 2000 in der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig. 2006 widmete das Kunstmuseum Wolfsburg ihm eine Retrospektive, danach waren seine Werke unter anderem im Metropolitan Museum of Art in New York zu sehen. Rauchs Stil wird oft als "magischer Realismus" beschrieben. Politisch werden ihm von Kunsthistorikern immer wieder Sympathien für rechtes Gedankengut unterstellt.

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