- Wo ist La Strada zu finden?
- Was ist neu bei La Strada 2022?
- Welche Künstler treten auf?
- Gibt es Einschränkungen wegen Corona?
- Gibt es auch in diesem Jahr einen Ableger in Bremen-Nord?
- Wie finanziert sich das Festival?
"Ah, La Strada, Federico Fellini!" Anders als der Sparkassen-Kunde vermutete, dem die Aufschrift der bunten Plakate ins Auge gestochen war, handelt es sich bei Bremens La-Strada-Version nicht um einen Film. Um Kunst geht es trotzdem und auch um die Straße – oder vielmehr um den Marktplatz und die Wallanlagen, die Bühne für Straßenkünstlerinnen und -künstler aus aller Welt.
Nach der Absage 2020 und der sehr abgespeckten Version im vergangenen Frühsommer kehrt das Festival nun vom 9. bis 12. Juni in gewohntem Umfang zurück. Die wichtigsten Fakten zu La Strada 2022 im Überblick.
Wo ist La Strada zu finden?
"Wir freuen uns, endlich wieder ein richtiges Festival in der Innenstadt machen zu können", sagt Organisatorin Gabriele Koch. Die Spielorte an den vier Veranstaltungstagen sind wie in früheren Jahren der Marktplatz und die Wallanlagen. Die Vorstellungen kosten wie gehabt keinen Eintritt, für die Künstler wird per Hut gesammelt. "Das Thema ist, Orte der Begegnungen zu schaffen", sagt Koch, "etwas, das wir alle in den vergangenen beiden Jahren vermisst haben. Für uns ist es dieses Jahr ein bisschen wie ein Neustart." Zum Programm gehören auch wieder zwei Galas am Sonnabend und Sonntag in der Shakespeare Company (jeweils 20.30 Uhr, es gibt noch Restkarten, Informationen unter www.lastrada-bremen.de). "Insgesamt sieht man bei La Strada ein Programm, das es in dieser Zusammenstellung nur in Bremen gibt", sagt Koch.

Die niederländische Kompagnie "DaaD" kommt mit fahrbaren Insekten.
Was ist neu bei La Strada 2022?
Zu den Neuerungen gehört der Auftakt am Donnerstagabend, 9. Juni (20.30 Uhr). Erstmals wird der Osterdeich Teil von La Strada: Die fantasievoll gestalteten "Sirenen-Wagen" der französischen Künstlergruppe Mécanique Vivante ziehen als Klangparade vom Bürgerhaus Weserterrassen bis zum Kunsttunnel. "Diese Gruppe live zu sehen ist ein Wahnsinnserlebnis", sagt Gabriele Koch. Alle Gelder, die bei diesem Auftritt in den Hut wandern, werden der Initiative Fluchtraum Bremen gespendet.
Neu ist auch ein "Blick hinter die Kulissen". Am La-Strada-Wochenende wird es am Heine-Denkmal in den Wallanlagen jeweils ab 11.30 Uhr eine Matinee geben, bei der die Organisatoren um Gabriele Klein Fragen der Zuschauer zum Konzept des Festivals und zum Thema Straßentheater allgemein beantworten. "Wir haben diese Idee aus unserer Open-Air-Galerie aus dem vergangenen Jahr abgeleitet", sagt Klein. Ebenfalls wie 2021 wird es die "Hör-Bar" geben, sieben Stelen mit verschiedenen Klangproduktionen, die sich über QR-Codes abspielen lassen.
Mit übersichtlicheren Informationen zum Spielplan und zu den Künstlern auf der Homepage sei man dem Wunsch vieler Zuschauer gefolgt, sagt die Organisatorin. Den Übersichts-Flyer mit allen Spielorten gibt es aber auch weiterhin gedruckt (1,50 Euro).
Welche Künstler treten auf?

Aus Dänemark kommt der Marionettenkünstler Alex Barti nach Bremen.
Besucher können sich an den vier Tagen insgesamt 69 Vorstellungen ansehen. 18 Gruppen oder Einzelkünstler und -künstlerinnen aus neun Ländern treten auf. Vertreten sind alle möglichen Stilrichtungen von Straßenkunst: Marionettenkunst, wie sie der dänische Puppenspieler Alex Mihajlovski beherrscht, Mitmachtheater wie vom deutsch-niederländischen Duo Norbert Busschers und die fahrbaren Insekten-Objekte der Compagnie DaaD (Niederlande), Jonglage vom schwedischen Künstler Johan Wellton oder Akrobatik wie von Chris Iris, um nur einige zu nennen.
Einige der Künstler hätten eigentlich schon 2020 in Bremen zu sehen sein sollen, andere sind neu hinzugekommen.
Gibt es Einschränkungen wegen Corona?
Nein. Zum einen sind – bis auf die Galas in der Shakespeare Company (dort gelten die Hausregeln) – alle Veranstaltungen draußen. "Wir setzen darauf, dass die Menschen selbstverantwortlich handeln und dass inzwischen jeder gelernt hat, was 1,50 Meter Abstand sind", sagt Gabriele Koch.
Gibt es auch in diesem Jahr einen Ableger in Bremen-Nord?
Ja. La Strada ist am 2. und 3. Juli Teil des künstlerischen Programms des 400. Hafengeburtstags in Vegesack. Welche Gruppen dort auftreten und was für Aktionen geplant sind, soll im Juni bekannt gegeben werden.
Wie finanziert sich das Festival?
"Wir sind öffentlich finanziert, uns deshalb ist unser Anspruch auch, ein Festival für alle zu sein", sagt Koch. Insgesamt arbeitet La Strada laut Koch mit einem Etat von 220.000 Euro. Davon steuert die Kulturbehörde 40.000 Euro bei, 65.000 Euro die Wirtschaftsförderung. Rund 20.000 Euro kommen vom La-Strada-Förderverein. "Das ist aufgrund der beiden Vorjahre etwas mehr als sonst", sagt der Vorsitzende Thomas Nolte. Die Sparkasse übernimmt die Kosten für die Auftaktveranstaltung.
Trotz der Förderung: Ohne ehrenamtliche Hilfe würde es La Strada nicht geben, sagen die Verantwortlichen. Jedes Jahr sind bei den Vorbereitungen und den Veranstaltungen freiwillige Helfer dabei, die sogenannten Engel. "In diesem Jahr helfen uns etwas mehr als 60 von ihnen", sagt Nolte.
- So sah La Strada 2021 aus: