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Musikfest Bremen "Ich werde hier selten enttäuscht"

Das Musikfest Bremen ist mit 18 Konzerten an neun Veranstaltungsorten gestartet. Wie die Besucher den Eröffnungsabend erlebt haben.
28.08.2021, 22:05 Uhr
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Von Fabian Dombrowski

Die Schlange vor der Kirche Unser Lieben Frauen ist lang. Bis zu den Straßenbahnschienen reicht sie, dann macht sie einen Knick in Richtung Obernstraße. Mittendrin stehen Ulrike Kuske und Karsten Schaland. Sie sind aus Syke angereist und haben in den vergangenen Jahren schon mehrmals den Eröffnungsabend des Musikfestes Bremen besucht. Sie schätzen vor allem die Vielfalt, die ihnen geboten wird. „Es gibt hier ein wirkliches Füllhorn an unterschiedlichen Musikstilen“, sagt Ulrike Kuske. Sie freut sich, dass sie an diesem Abend mehrere Konzerte genießen kann.

Zwischen den Konzerten können die Besucherinnen und Besucher ein Glas Sekt oder Wein auf dem Marktplatz zu sich nehmen. Karsten Schaland hebt die „durchmischte Atmosphäre“ der Bremer Innenstadt hervor: „Hier sieht man den Obdachlosen neben der Frau im Abendkleid.“ Dieses Mal kommen außerdem noch einige Regenbogenfahnen hinzu, da auch der Christopher Street Day am Sonnabend über die Bühne ging. 

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Auch Ines Schneider wartet in der Schlange auf den Eintritt. „Die weltbesten Leute geben hier Konzerte“, sagt sie über das Musikfest, das sie bereits seit etwa 15 Jahren besucht. „Ich werde hier selten enttäuscht.“ Besonders schätze sie intimere Konzerte: „Da entstehen innere Bilder, die noch Jahre nachwirken.“ Sei sei offen für experimentellere, musikalische Formen und freue sich, dass auch Jazz mittlerweile auf dem Musikfest stattfinde.

Ines und Alexander Kruse stimmen sich auf dem Marktplatz bei einem Glas Weißwein auf den Abend ein. Auch von dem regnerischen Wetter lassen sie sich die Vorfreude auf die Musik nicht nehmen. Drei Konzerte haben sie an diesem Eröffnungsabend gebucht.

Sie kommen aus dem Bremer Umland und verbringen im Zuge ihres Ausflugs auch eine Nacht in Bremen. „Das Musikfest ist für Bremen etwas ganz Tolles“, meint Alexander Kruse. „Das wollen wir gerne unterstützen.“ An klassischer Musik schätze sie vor allem das Entspannende und Harmonische, ergänzt Ines Kruse.

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Bester Laune sind auch Ingrid Höltje und Jutta Usedom. Sie mögen das neue Konzept des Eröffnungsabends, bei dem sie frei entscheiden können, wie viele Konzerte sie besuchen möchten. „Dadurch ist es nicht so gehetzt“, sagt Usedom, „und man fühlt sich als Besucher nicht so verpflichtet.“ Der Regen macht in diesen Minuten eine kleine Pause. „Hoffen wir, dass es jetzt trocken bleibt“, sagt Höltje. Wenn es dunkler ist, möchte sie nämlich noch die „angeleuchteten Gebäude“ sehen. In diesem Jahr hat der österreichische Lichtdesigner Christian Weißkircher die Illuminationen der historischen Gebäude in der Innenstadt gestaltet. „Die müssen sie sich unbedingt noch ansehen“, ruft Jutta Usedom an den Nebentisch. Dort steht ein Ehepaar aus dem Westerwald, das es an diesem Abend eher zufällig nach Bremen verschlagen hat.

Besucherin Sandra Patzelt findet den Eröffnungsabend immer „ganz besonders“. In diesem Jahr sei die Atmosphäre aber doch etwas anders: „Bei diesem Wetter und obendrein mit Corona ist es nicht ganz so schön.“ Das Konzept, dass sie die Zahl der besuchten Konzerte selbst bestimmen kann, finde sie interessant.

In den vergangenen Jahren waren im Eintrittspreis stets drei feste Konzerte inbegriffen. Um den Besucherverkehr etwas zu entzerren, haben es die Veranstalter den Interessierten selbst überlassen, ob sie sich Tickets für ein, zwei oder drei Konzerte kaufen. Mit der Alten Post und der Kirche St. Johann im Schnoor sind außerdem zwei Spielstätten hinzugekommen. Insgesamt gibt es allein am Eröffnungsabend, der unter dem Motto „Eine große Nachtmusik“ steht, 18 Konzerte an neun Veranstaltungsorten. Weitere Konzerte finden etwa im St.-Petri-Dom statt, in der Bürgerschaft und – natürlich – in der Glocke.

Aus dem Konzerthaus an der Domsheide kommen soeben Helga und Hans Töbelmann. „Uns hat es schon sehr gut gefallen“, sagt Helga Töbelmann. „Jetzt, wo es wieder möglich ist, tut es gut, Kultur zu erleben.“

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