"Türen auf": Unter diesem Motto hat Elisabeth Champollion vor einem Jahr ihren Einstand als künstlerische Leiterin des Sendesaals gegeben. Die Foyerparty war so erfolgreich, dass sie auch in diesem Jahr – am 14. September – die Herbstsaison eröffnen wird. Wieder mit vielen musikalischen Häppchen: Zwei Sänger und sechs Ensembles bieten Jazz, Klassik und Weltmusik. All das also, was auch das Programm bis Januar 2025 bestimmt.
Das Elbipolis Barockorchester aus Hamburg bietet schon am Folgeabend ein Vivaldi-Programm mit bis zu vier Soloviolinen. Es eröffnet zugleich die im Programmheft rot markierte Reihe "Earlymusic@sendesaal", in der schon am 17. September das Ensemble Mujeres mit historischer Musik aus Lateinamerika folgt. Weitere Gäste der Reihe sind das türkische Ensemble Izmir Barok (29. November) und das Boston Early Music Festival Orchestra mit Giacomo Carissimis frühbarockem Oratorium "Jephte" (24. Januar 2025).
Die Bremer Cellistin Tanja Tetzlaff, ebenfalls bei der Eröffnungsparty vertreten, kuratiert erneut mit ihrem Mann, dem Geiger Florian Donderer, die "grüne" Reihe "residenz@sendesaal". Dessen Signum-Quartett (19. Dezember) ist darin ebenso vertreten wie das junge Amelio-Klaviertrio (26. Oktober), das 2022 den ARD-Wettbewerb gewonnen hat. Eine weitere, gelb markierte Reihe – "klassik@sendesaal" – präsentiert vor allem Pianisten: den Franzosen Vincent Larderet (8. November), den Japaner Kotaro Fukuma (23. November, mit einer Lesung von Texten über die Nacht) und die Italienerin Francesca Di Pierro, die mit Sprecher Detlef Stein am 1. Dezember an den Maler Caspar David Friedrich erinnert. Die Reihe "Auf schwarzen und weißen Tasten" gibt am 4., 8. und 11. Januar 2025 mit Schaghajegh Nosrati, Aaron Pilsan und Fabian Müller wieder drei Nachwuchstalenten ein Podium.
Am umfangreichsten fällt die "blaue" Reihe "openmusic@sendesaal" aus, mit Jazz, Soul, Blues und mehr. Im September gastiert die finnische Sängerin Ina Forsman samt Band (19.), feiert das Pianotrio Tiosence 25-jähriges Bestehen (27.). Das Quartett von Posaunist Janning Trumann, das Crossover-Quartett Uwaga aus dem Ruhrgebiet, Trompeter Uli Beckerhoff (mit Rilke-Lesung) und der Jazzchor Freiburg treten am 8., 13., 25. und 29. Oktober auf. Das Pablo Held Trio, das Quartet von Pianist Benny Lackner, die deutsch-afghanische Sängerin Simin Tander und das erstmals geladene Tigran Tatevosyan Trio setzen ihre Duftmarken am 10., 20., 28. und 30. November. Zu Nikolaus ist "Nordic Christmas" angesagt, Trompeter Richard Koch samt Quartett und das Tether Trio sorgen am 8. und 13. Dezember für markante Akzente.
Elisabeth Champollion weist noch darauf hin, dass dank eines neuen Ticketsystems künftig nummerierte Sitzplätze vergeben werden: "Das lange Schlangestehen an der Kasse und an der Saaltür gehört damit der Vergangenheit an."