Etwa 55.000 Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen mussten während der Zeit des Nationalsozialismus zwischen 1939 und 1945 in Bremen und Bremerhaven arbeiten. Es gab ein dichtes Netz an Lagern – laut Focke-Museum im Laufe des Krieges mindestens 200 – was auch der Zivilbevölkerung nicht entgangen sein kann.
Viele Arbeiter kamen aufgrund der harten Tätigkeiten, der mangelnden Verpflegung, der schlechten Unterbringung, Gewalt und Krankheit ums Leben. Ab Sonnabend, 21. Januar, soll eine neue Ausstellung im Stadtlabor des Focke-Museums an dieses verdrängte Kapitel deutscher Geschichte erinnern.
Die Schau trägt den Titel "Verschleppt. Versklavt. Vergessen? Zwangsarbeit in Bremen 1939-1945" und wurde vom Museum gemeinsam mit Menschen aus Bremen sowie Wissenschaftlern konzipiert. Mithilfe von acht exemplarischen Orten, an denen Zwangsarbeiter eingesetzt wurden, und mehreren mit den Orten verbundenen Biografien, will die Ausstellung einen Einblick in die damalige Zeit und das Schicksal der Entrechteten geben.
Auch Erkenntnisse und Funde der archäologischen Untersuchung des ehemaligen Friedhofs sowjetischer Kriegsgefangener in Bremen-Oslebshausen sind in die Ausstellung eingeflossen.
Übersicht per Schautafel
Auf Schautafeln dokumentiert die Ausstellung die Verteilung der Zwangsarbeitslager und die Einsatzorte der Arbeiter. Erklärt wird, was an den Standorten produziert wurde und wer zur Zwangsarbeit eingesetzt wurde. Zu der Präsentation gibt es zudem ein umfassendes Rahmenprogramm.