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Bewerbung Ende Juni Wie Bremen "City of Literature" werden will

Bremen will gerne den Titel Literaturstadt von der Unesco erhalten. Bisher hat den in Deutschland nur Heidelberg. Aber was hätte die Stadt eigentlich davon? Und womit will Bremen punkten?
29.06.2023, 05:00 Uhr
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Wie Bremen
Von Alexandra Knief

"Weil Bremen noch viel mehr zu bieten hat..." - mit diesem Slogan haben vor Kurzem Bremens wohl bekannteste tierische Einwohner, die Bremer Stadtmusikanten, auf Plakaten und in kurzen Videoclips in den sozialen Medien darauf aufmerksam gemacht, dass die Stadt sich als Literaturstadt, als "City of Literature", bei der Unesco bewerben will. Ein weiterer Kampfspruch, mit dem Bremen ins Rennen geht: "Lesen – eine tierisch gute Idee".

Was soll das Ganze?

Der Titel "City of Literature" wurde 2004 ins Leben gerufen. Weltweit gibt es bisher 42 Cities of Literature, darunter große Metropolen wie Edinburgh, Dublin, Mailand, Barcelona, Prag oder Seattle. In Deutschland trägt bisher nur Heidelberg den Titel. Das Ganze ist ein Teil des Projekts "Creative Cities Network", mit dem die Unesco kulturelle Vielfalt feiern und aufrechterhalten und außerdem die Kreativwirtschaft stärken will. Neben dem Titel Literaturstadt gibt es in dem Projekt auch noch Film-, Musik-, Volkskunst-, Design-, Medien- und Gastronomie-Städte. Das Programm soll den internationalen Austausch verbessern, Anregungen für neue Kooperationen bieten und verdeutlichen, welche wichtige Rolle Kultur nicht nur im Stadtleben, sondern auch in der Wirtschaft und im sozialen Bereich spielt. Im Fall des Literaturschwerpunkts ist ein erklärtes Ziel auch, mehr Menschen für Literatur und das Lesen zu begeistern.

Womit will Bremen sich bewerben?

Das geplante Stadtmusikanten- und Literaturhaus, das 2025 im Kontorhaus entstehen soll, ist einer der Leuchttürme in Bremens Bewerbung. Auch mit den "LauschOrten", einem Angebot einer literarisch-musikalischen Stadtführung, und den Bremer Sprachmusikanten, einem Projekt, in dem Bremer und Bremerinnen die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten in verschiedenen Sprachen neu erzählen, will Bremen punkten.

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Mit diversen Lesereihen, der Literarischen Woche, Poetry on the Road, der Globale, dem Krimifestival "Prime Time - Crime Time", dem Kinder- und Jugendbuchfestival "Galaxie der Bücher", Bremen liest! und der jährlichen Büchermeile hat Bremen zudem einige Veranstaltungsformate zu bieten, die die hiesige Literatur in den Mittelpunkt rücken. Mit dem Bremer Buchhandlungspreis, dem Bremer Literaturpreis, Autorenstipendien und der Netzresidenz zeichnet die Stadt auch regelmäßig Literaturschaffende aus.

Welche wichtigen Akteure gibt es sonst noch in Bremen?

Die Stadtbibliothek, das Literaturkontor und das virtuelle Literaturhaus zählen zu den zentralen Akteuren der Bremer Literaturszene. Mit dem Institut Franςais, dem Instituto Cervantes und dem Goethe Institut verfügt Bremen zudem über drei Fremdspracheninstitute; die Uni Bremen sticht mit ihrem Studiengang transnationale Literaturwissenschaften und dem Institut für Bilderbuchforschung hervor. An der Hochschule für Künste gibt es seit Kurzem ein "Center of Cartooning and Low Comedy", es gibt eine bunte Verlags- und Buchhandelszene und auch das Zentrum für Künstlerpublikationen in der Weserburg trägt zum besonderen Stellenwert des gedruckten Wortes in der Stadt bei.

Wie geht es weiter?

Am 30. Juni wird Bremen seine Bewerbung offiziell bei der Unesco einreichen. Ob die Stadt sich zukünftig Literaturstadt nennen darf, entscheidet sich am 31. Oktober.

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