Lange hat sich die Diskussion um Eintrittspreise in Museen auf die Maximallösung beschränkt. Die These: Die Besucherzahlen steigen automatisch, wenn man überhaupt kein Ticket mehr lösen muss. Doch diese Gleichung geht nicht auf, das haben Versuche gezeigt. Weserburg-Geschäftsführer Tom Schößler war selbst an einer Studie in Baden-Württemberg beteiligt und sieht das Ganze differenzierter. Fazit: Es geht weniger um Geld denn um Attraktivität.
Besucher müssen überzeugt werden, ihre Freizeit in Museen zu verbringen. Nicht zu unterschätzen ist zudem eine psychologische Schwelle in den Köpfen einiger Besucher: Der Preis von neun Euro muss sich lohnen; da will man möglichst viel abhaken, was eher dem Erledigen einer Hausaufgabe denn Kunstgenuss gleichkommt.
Von daher lohnt jede Idee, Konventionen zu überprüfen. Die Weserburg wagt es mit „pay as you go“. Das könnte die einen zu einer ersten Stippvisite animieren. Die anderen freuen sich, gezielt ihr Lieblingswerk ansteuern zu können. Je unverkrampfter es zugeht in Häusern, die unter dem altehrwürdigen Begriff Museum versammelt sind, desto besser.