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Eine halbe Stunde früher Theater am Goetheplatz passt Anfangszeiten an Zuschauerwünsche an

Früherer Vorstellungsbeginn im Theater Bremen: Zuschauerfeedback und Verkaufszahlen begründen die Änderung. Ein Probelauf soll die Akzeptanz testen.
23.08.2024, 05:00 Uhr
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Von Sebastian Loskant

Frau Markus, die gewohnten Anfangszeiten des Theaters am Goetheplatz verschieben sich mit der neuen Spielzeit. Was genau ändern Sie?

Swantje Markus: Wir fangen im Großen und im Kleinen Haus abends eine halbe Stunde früher an. Im Kleinen Haus rutscht die Anfangszeit von bisher 20 Uhr auf 19.30 Uhr, und was im Großen Haus bislang, vor allem im Musiktheater, um 19.30 Uhr begann, wird jetzt auf 19 Uhr vorgezogen. Nur am Sonntag bleibt es bei den bisherigen Anfangszeiten um 15.30 Uhr und 18 Uhr. Ebenso starten die Vorstellungen für Kinder, Jugendliche und Schulklassen im Moks sowie die Märchenaufführungen weiter zu den gewohnten Vor- und Nachmittagszeiten. Allerdings gibt es immer noch, abhängig vom Stück, individuelle Regelungen. So beginnt unsere Oper zur Spielzeiteröffnung, der "Lohengrin", der zwei Pausen hat, um 16 Uhr.

Warum haben Sie die Anfangszeiten verändert?

Wir haben in Gesprächen mit Besuchern immer wieder gehört, dass sie sich über einen früheren Vorstellungsbeginn freuen würden, und dann beim Blick auf die Verkaufszahlen festgestellt, dass Vorstellungen, die früher begannen, tatsächlich stärker gefragt sind. Danach haben wir 14 Tage lang in den Vorstellungen eine kleine Umfrage unter unseren Zuschauerinnen und Zuschauern gestartet und 200 Antwortkarten zurückgekommen, die bestätigt haben, dass es diesen Bedarf gibt.

Welche Gründe wurden für diesen Wunsch genannt?

Das ausschlaggebende Kriterium war, dass man dann nach der Vorstellung mit Bus und Bahn noch besser nach Hause kommt. Als Zweites kommt hinzu, dass viele berufstätige Theaterbesucher keine Pause nach der Arbeit einlegen, also nicht erst nach Hause fahren, etwas essen und wieder losfahren, sondern oft – vor allem an Donnerstagen und Freitagen – lieber direkt nach Dienstschluss ins Theater gehen möchten. Früh wieder zu Hause zu sein, das ist ausschlaggebend. Auch die zunehmende Arbeit im Homeoffice mag eine Rolle spielen und bei älteren Besuchern der Wunsch, nicht zu spät in der Dunkelheit unterwegs zu sein – aber das können wir nur vermuten.

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Ist die Neuerung ein Probelauf oder auf Dauer angelegt?

Wir haben uns gesagt: Wir probieren es in dieser Saison, und wenn wir merken, dass es gut ankommt, verstetigen wir die Verschiebung nach vorn. Frühestens im März oder April werden wir uns noch mal zusammensetzen, um das endgültig zu entscheiden.

Das Gespräch führte Sebastian Loskant.

Zur Person

Swantje Markus stammt aus Bremen und hat Volkswirtschaftslehre, Soziologie und Geschichte studiert. Nach beruflichen Stationen u. a. in Köln, Hamburg und London übernahm sie 2010 die kaufmännische Geschäftsführung der Weserburg, 2018 die Geschäftsführung des Focke-Museums. Seit der Spielzeit 2020/21 ist sie Verwaltungsdirektorin am Theater Bremen.

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