Als „nach wie vor sehr schwierig“ schätzt der Senat die Personalsituation an den Schulen im Land Bremen ein. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion hervor. Durch Programme für Seiteneinsteiger, wiederaufgelegte Studiengänge an der Universität Bremen und deutlich erhöhte Ausbildungskapazitäten am Landesinstitut für Schule (LIS) könne dem Personalbedarf nur „in Teilen“ begegnet werden. Schulen mit besonders starken Personalengpässen sollen bei den Einstellungen zum 1. Februar 2021 gezielt unterstützt werden.
Die prekäre Lage schlägt sich in Unterrichtsausfällen nieder: Zu Beginn des Schuljahres 2020/21 konnten in der Stadtgemeinde Bremen 1679 Lehrerwochenstunden nicht abgedeckt werden. Die mit Abstand meisten davon entfallen mit 1456 Stunden auf die Oberschulen, ein Anteil von 86,7 Prozent.
Die schwierige Situation wird auch dadurch nicht entschärft, dass mehr vollausgebildete Lehrkräfte in den Schulen angefangen als aufgehört haben. Für das neue Schuljahr vermeldet Bremen 223 Zugänge bei 155 Abgängen. Am deutlichsten fällt der Zuwachs in den Grundschulen aus, wo 90 neue Lehrkräfte 43 Abgängen gegenüberstehen. Insgesamt unterrichten 5384 Lehrkräfte an den öffentlichen Schulen der Stadt Bremen, davon 1079 an berufsbildenden Schulen.
Vertretung durch Lehramtsstudierende
Einen ansehnlichen Anteil des Unterrichts bestreiten vertretungsweise Lehramtsstudierende. In der Stadtgemeinde unterrichten 463 Master- und Bachelorabsolventen insgesamt 4623 Lehrerwochenstunden. Von Beschäftigten der Stadtteilschule werden 5855 Stunden unterrichtet, zum größten Teil an den Ober- und Grundschulen. Daneben sind 100 Seiteneinsteiger im Schuldienst beschäftigt.
Erstaunlich geringe Ausfälle sind zu verzeichnen, weil Lehrkräfte einer Risikogruppe angehören. In der Stadt Bremen zählen 181 Lehrkräfte zur Risikogruppe, davon 14 Schwangere. 124 dieser Lehrkräfte sind im Distanzunterricht aktiv, 42 im Präsenzunterricht. Lediglich 15 Personen befinden sich laut Senatsmitteilung derzeit weder im Distanz- noch im Präsenzunterricht.