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Bremer Friseur-Innung präsentiert Trends Lockenpracht für den Sommer

Vegesack. Welche Trend-Frisuren sind im Frühjahr und Sommer angesagt? Am Montag wurde das Geheimnis gelüftet – bei der Deutschlandpremiere des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks.
05.02.2013, 05:00 Uhr
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Von Imke Molkewehrum

Vegesack. Welche Trend-Frisuren sind im Frühjahr und Sommer angesagt? Am Montag wurde das Geheimnis gelüftet – bei der Deutschlandpremiere des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks in der Vegesacker Strandlust.

Am Vormittag bevölkerten Medienvertreter von Zeitungen, Fernseh- und Radiosendern den Veranstaltungssaal in der Vegesacker Strandlust, um die neuesten Frisurentrends auf dem Catwalk in Augenschein zu nehmen. Routiniert posierten sieben junge Frauen und Männer im Blitzlichtgewitter oder liefen lässig über den Laufsteg, nachdem sie sich stundenlang hatten stylen lassen.

Nachmittags informierten sich dann rund 600 Friseure aus dem gesamten Bundesgebiet über die aktuellsten Looks und Schnitttechniken. Zum ersten Mal fand die eigentliche Premiere der Frisuren und Make-up-Präsentation vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks in Bremen statt.

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Auf dem Laufsteg zeigten die vier weiblichen und drei männlichen Models, worauf es in der bevorstehenden Saison ankommt. Bei den Männern sind fortan radikal rasierte Kurzhaarschnitte Schnee von gestern. "Auch Undercuts sind eher out", erklärt Klaus-Dieter Kaiser, Creative Director der aktuelle Herren-Frisuren. Wer en vogue sein will, trägt das Haar länger und lässt sich akkurat geschnittene Konturen verpassen, gern auch mit einem Pony und farblichen Akzenten.

Kaiser: "Die ganz modernen Herren tragen die Haare jetzt schulterlang." Graue Haare werden bei Männern nie komplett gefärbt. "Wir nutzen Produkte, die das Grau reduzierter erscheinen lässt", so der Experte. "Aber irgendwann sollte ein Mann dann doch zu seinen grauen Haaren stehen."

20er Jahre kehren auf den Kopf zurück

Bei den Damen dominieren jetzt grafische Kurzhaarschnitte mit runden Formen und raffinierten Farbeffekten. So beispielsweise ein Bob im 20er-Jahre-Stil mit Vollpony in kräftigen Brauntönen oder dunklen Rotnuancen. Angesagt ist auch ein Pilzkopf mit avantgardistischer Schnittkontur.

Im aktuellen Hochglanzmagazin der Friseur-Innung finden sich aber auch Langhaarschnitte, bei denen natürlich anmutende Wellen und Locken für Volumen sorgen. Graue Haare seien bei Damen ab 70 mit modischen Kurzhaarschnitten durchaus attraktiv, versichert Antonio Weinitschke, der als Kreativ-Direktor für die Damen-Looks verantwortlich zeichnet und in Aachen ein Friseurgeschäft führt. Aber auch bei Jüngeren lägen weiß-silberne Töne derzeit im Trend, so beispielsweise bei Bill Kaulitz von Tokio Hotel. "Der hat seine Haare aufgehellt und verstärkt das mit Puder", erläutert Weinitschke.

Gemeinsam mit der Kosmetik-Kreateurin Nicole Bielicki haben Klaus-Dieter Kaiser und Antonio Weinischtke alle aktuellen Looks kreiert. "Wir orientieren uns dafür an den Trendanalysen", erzählt Kaiser, der in Lüneburg zwei Friseurgeschäfte leitet. Im Auftrag der Haarkosmetik-Industrie würden zweimal jährlich Trendforschungsagenturen beauftragt, weltweit nach Inspirationen Ausschau zu halten – in Berlin, Paris, Mailand, New York, London und Tokio.

"In Berlin gibt es auch normale Menschen, die aus Versehen einen Trend setzen", sagt Klaus-Dieter Kaiser. Im Blickfeld seien ansonsten aber eher die Hipster unter den Models, Musikern oder Schauspielern. "Die Trendscouts ziehen zusätzlich kreative Köpfe und Stylisten aus unterschiedlichen Branchen zu Rate", so Kaiser. "Und anhand der Fotos, die uns dann vorgelegt werden, entscheiden wir, was potenziell Trend ist und kreieren neue Schnitte."

Diese Kreationen werden dann zur offiziellen deutschen Frisurenmode, an der sich die Friseure orientieren. Die jetzt gezeigten neuen Looks würden alsbald überall in Deutschland zu sehen sein, versichert Kaiser. "Wir irren uns selten, brauchen aber viel Zeit für die Vorbereitung." Schon seit einiger Zeit arbeiten die Kreativen deshalb an den Trends für Herbst und Winter. "Die Fotos für das Magazin machen wir schon im April", ergänzt Weinitschke.

Die sieben semi-professionellen Frisuren- und Kosmetik-Models kommen fast alle aus Nürnberg – "viele studieren noch", erzählt Klaus-Dieter Kaiser. Für die Präsentationen werden sie komplett umgestylt, frisiert und geschminkt. "Aber die wissen, was auf sie zukommt, und sie freuen sich darauf."

Models haben Haare gelassen

Auf der Bühne der Strandlust haben gestern Nachmittag sechs weitere Frisurenmodelle Haare gelassen. Schließlich sollen die angereisten Friseure das neue Know-how an ihre Kollegen weitervermitteln. Aus jedem Bundesland kommen jeweils mindestens drei Innungsvertreter, um die Präsentation des Zentralverbandes des deutschen Friseurhandwerks zu sehen. Und diese Vertreter zeigen die aktuellen Schnitte wiederum ihren Innungsmitgliedern bei weiteren Präsentationen vor Ort. Das aktuelle Journal für Frühjahr und Sommer ist seit gestern bei den Innungs-Friseuren erhältlich. Bis zur gestrigen Deutschland-Premiere in der Strandlust war es streng unter Verschluss.

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