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Marktplatzplaudereien Ein Typ mit Gitarre und andere Bremer Promis

Politiker sind auch nur Menschen. In unseren Marktplatzplaudereien greifen wir die kleinen, bunten Geschichten aus dem Politik- und Behördenalltag auf – Randnotizen, die für den Papierkorb zu schade sind.
29.04.2022, 16:34 Uhr
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Ein Typ mit Gitarre und andere Bremer Promis
Von Nina Willborn

Signor Bürgermeister

Sollte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) bei dienstlichen Auslandsreisen mal verhindert sein, kann er bedenkenlos Heiko Dornstedt als Vertreter schicken, denn der hat sich kürzlich in Italien als „Bremer Bürgermeister“ bewährt. Dornstedt ist Ortsamtsleiter in Vegesack. In dieser Eigenschaft war er am vergangenen Wochenende in Vegesacks Partnergemeinde Marzabotto eingeladen, Anlass waren die Feierlichkeiten zum Jahrestag der Befreiung vom Faschismus. Vor mehreren Tausend Personen und in Anwesenheit des italienischen Präsidenten der Abgeordnetenkammer, Rober to Fico, durfte Dornstedt ein Grußwort sprechen. Dabei machte er offenbar Eindruck. Als Dornstedt nach der Gedenkveranstaltung im Ortskern unterwegs war, wurde er spontan von einem Mann angesprochen, der ihm anbot, ihn zu seinem nächsten Ziel auf dem Monte Sole zu chauffieren. Eine Polizeiabsperrung auf dem Weg war kein Problem: Dornstedts Fahrer rief den Carabinieri zu, er habe den Bremer Bürgermeister auf der Rückbank, und sofort wurde der Weg für die Exzellenz aus Deutschland freigegeben.

Volksnah

Apropos Bürgermeister: Dem echten öffnet sein Amtstitel übrigens nicht alle Türen. So geschehen unlängst im Viertel. Das weit über die Hansestadt hinaus berühmt-berüchtigte "Eisen" feiert in diesen Tagen 30. Geburtstag. Zu diesem Anlass war ein "Typ mit Gitarre" angekündigt – nein, nicht Andreas Bovenschulte, auf den diese Beschreibung zweifellos auch passt, sondern Tomte-Frontmann Thees Uhlmann. Als erklärter Musik- wie "Eisen"-Freund wollte sich Bovenschulte das nicht entgehen lassen und stand auch auf der Gästeliste von Kneipenchef Fernando Guerrero. Weil Bovenschulte aber erst zur Mitte des Konzerts auftauchte, wurde er samt Begleitung am Eingang von der Crew abgewiesen: "Sorry, alles voll." Bovenschulte nahm's locker und stellte sich dann einfach zwischen die vielen Bremerinnen und Bremer, die Uhlmanns Songs vor der Kneipe verfolgten. Wobei einige von ihnen den großen Typ in Lederjacke und Nirvana-T-Shirt, Bierflasche in der Hand, erst auf den zweiten Blick als Bürgermeister erkannten. Neben Uhlmann war "Bovi" aber dann doch der meistfotografierte Mann des Abends.

Genderfreundliche Brücken

Dass zum Korsett der Vorlagen für die Deputationen am Ende auch die Frage nach genderspezifischen Auswirkungen gehört, ist im Jahr 2022 selbstverständlich. Manchmal führt das Bestreben, keine*n auszuschließen, sogar zu ganz neuen Erkenntnissen. "Die Förderung des Fuß- und Radverkehrs dient der Verfolgung von Gender-Aspekten", schlussfolgerte das Verkehrsressort jetzt bei den Fahrradbrücken über die Weser. Was oder wer da genau verfolgt werden soll, oder wie (mit dem Fahrrad? zu Fuß?), blieb leider unklar.

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