Bremen. Erneut sind Rockergruppen in Bremen aufeinander losgegangen. Im Rembertiviertel prügelten sich am Freitagabend rund 40 Mitglieder der rivalisierenden Gruppierungen „Hells Angels“ und „Mongols“. Ein 41-Jähriger erlitt lebensgefährliche Stichverletzungen. Auch die Polizei wurde angegriffen. Sie nahm 24 Personen vorläufig fest und stellte diverse Waffen sicher, darunter Messer, Schlagringe, Bengalos und einen großkalibrigen Revolver.
Der Rocker-Krieg in Bremen ist wieder voll entbrannt. Bereits im Februar hatte die Polizei eine Auseinandersetzung zwischen Rockern der „Mongols“ und der „Hells Angels“ beendet. Am Freitagabend eskalierte der Streit am Rembertikirchhof: Rund 40 Rocker attackierten sich mit Messern, Schlagringen und Hiebwaffen. Die Polizei war mit fast 150 Beamten, darunter Spezialeinheiten, im Einsatz. Die Beamten hätten schnell reagiert und die Schlägerei in relativ kurzer Zeit beenden können, sagte gestern Polizeipräsident Lutz Müller auf einer Pressekonferenz.
Gegen 21 Uhr hatten Polizisten am Richtweg und am Rembertiring die ersten Rockergruppen entdeckt. Sie verfolgten sie bis zum Rembertikirchhof, wo sie massiv angegriffen wurden, wie gestern Polizeiführer Stefan Kiprowski berichtete. Mit einem brennenden Bengalo sei ein Rocker auf Beamte zugegangen, eine Gruppe habe einen Polizisten attackiert. Die Polizei gab zwei Warnschüsse ab. Ein 41-Jähriger Mann aus Delmenhorst lag schwer verletzt am Boden. Er hatte sechs Stichwunden davongetragen, darunter zwei lebensgefährliche, und musste notoperiert werden. Ein weiterer Verletzter ist inzwischen aus der Klinik entlassen worden.
Die Polizei konnte den Messerstecher bislang nicht ermitteln, sie nahm 24 Rocker fest. Davon seien 17 den „Mongols“ und sieben den „Hells Angels“ zuzurechnen, sagte Kiprowski. Alle sind wieder auf freiem Fuß.