Jetzt wird's konkreter: Das breit angelegte Moderations- oder auch Bürgerbeteiligungsverfahren zum geplanten Werder-Leistungszentrum in der Pauliner Marsch beginnt am Freitag, 1. Juli. Bei einem Spaziergang am Nachmittag (17 bis 19 Uhr) können Interessierte ihre Fragen, Wünsche und Anregungen äußern. Eine Anmeldung via Internet sei nötig, sagte der vom SV Werder mit dem Moderationsverfahren beauftragte Markus Birzer im Rahmen einer Pressekonferenz im Bürgerhaus Weserterrassen. Bis zum Frühjahr möchte der SV Werder mit diesem Verfahren Klarheit darüber gewinnen, ob in der Pauliner Marsch überhaupt ein neues Leistungszentrum gebaut werden kann.
Sponsor als Option
Dass Werder ein neues Leistungszentrum braucht, darüber herrscht ein breiter Konsens, auch seitens der Kritiker. Strittig ist allerdings, ob es in der Pauliner Marsch gebaut werden soll. Dass das Beteiligungsverfahren alles andere als ein Spaziergang werden dürfte, darauf wies Steffen Eilers hin, Sprecher des Beirates Östliche Vorstadt. Er teilte die Kritikpunkte von Sylke Draschba, die in Teilen die Interessen der Anwohnerschaft vertritt. "Das Vorhaben und die Auswirkungen auf die Pauliner Marsch in ihrer Bedeutung als Naherholungs- und Naturraum, als Hochwasserrisikogebiet und Überschwemmungsreservoir und nicht zuletzt die Finanzierung durch die Steuerzahler geht darüber hinaus jede und jeden im Haushaltsnotlageland Bremen etwas an", betonte sie.
Draschba verwies auch auf Stadtteile, die im Katastrophenfall besonders von Überschwemmungen betroffen wären: Hemelingen, Hastedt und die Neustadt. Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald gab Sylke Draschba recht, dass der Bau des Leistungszentrums eine Angelegenheit aller Bremerinnen und Bremer sei. Auch die Finanzierung sei ein zentraler Punkt und eine hochsensible Frage, sagte er. Dafür gebe es verschiedene Optionen, auch einen möglichen Sponsor brachte Hess-Grunewald ins Spiel.
Die Termine für die zwei weiteren Beteiligungsspaziergänge: Sonnabend. 9. Juli, von 14 bis 16 Uhr, und Montag, 11. Juli, von 18.30 bis 20.30 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten unter info@moderationsverfahren-leistungszentrum.de. Nach der Anmeldung folgen weitere Informationen, beispielsweise zum Startpunkt am Osterdeich. Nach der Sommerpause werden dann sechs Workshops veranstaltet.
Die Internetseite zum Moderationsverfahren ist seit gestern online. Hier können Interessierte unter www.moderationsverfahren-leistungszentrum.de ihre Fragen, Ideen und Kommentare äußern.