Warum in die Ferne schweifen, sieh das Gute liegt so nah! Dieses Motto, frei nach Goethe, beschreibt ziemlich genau die Absichten der Macher des 18. Gartenkultur-Musikfestivals, das pandemiebedingt 2020 abgesagt werden musste. 2003 wurde dieses Veranstaltungsformat erfunden, das in diesem Jahr mit 32 Konzerten den August über in Bremen und den niedersächsischen Umlandgemeinden zu erleben ist. Genauer: von Freitag, 30. Juli bis Sonntag, 29. August in der Region Bremen und umzu.
Die Idee des Festivals ist es, Musik nahezu aller Genres – ob nun Klassik, Pop, Jazz, Rock'n'Roll, Gospel oder Kaffeehausmusik – an verschiedenen Orten wie privaten sowie öffentlichen Gärten und Parks zu erleben. "Wenn die Menschen ihre nähere Umgebung erkunden, dann hören wir ganz oft: Mensch, ist das schön hier!", sagt Susanne Krebser, Geschäftsführerin des Kommunalverbundes Niedersachsen/Bremen, der die Reihe veranstaltet. Der Kommunalverbund sieht die musikalischen Landpartien auch als Alternative für diejenigen, die bei der Buchung eines Urlaubsdomizils kein Glück mehr hatten.
So gibt es in der Bremer Umgebung das Rittergut Meyenburg zu entdecken, wo am Freitag, 21. August, um 19.30 Uhr Weltklasse unter freiem Himmel erklingt, oder aber der Erbhof in Thedinghausen. Dort gibt es am Sonntag, 15. August einen Frühschoppen mit Dixieland-Musik und nachmittags Salonmusik mit dem Bremer Kaffeehaus-Orchester. "Ganz klar, die Menschen wollen wieder Musik unter freiem Himmel erleben", ist Krebser überzeugt. Die meisten Konzertorte der musikalischen Landpartie sind zudem Picknick-tauglich.
Acht Konzerte in Bremen
Ihr Debüt beim Gartenkultur-Musikfestival gibt die in Bremen mit ihren eigenen Formaten bereits etablierte Sopranistin Julia Bachmann am Freitag, 6. August, um 19 Uhr. Erstmals ist auch als Veranstaltungsort das Floratrium des Landesverbandes der Gartenfreunde in der Johann-Friedrich-Walte-Straße 2 dabei. Julia Bachmann wird dort Arien aus italienischen Opern singen.
Am Donnerstag, 12. August, um 19 Uhr, tritt die Band Tolygyn im Haus am Walde, Kuhgrabenweg 2, auf. An selber Stelle spielt die Band Doctor Love Power am Freitag, 20. August, um 19 Uhr. Das Musik-Comedy-Duo Sax und Schmalz gibt am Sonntag, 15. August, um 15 Uhr, einen Sommernachmittag im Park und zwar vor dem Haus im Park, Züricher Straße 40. Am Sonntag, 22. August, um 11.30, gibt der Gospelchor am Bremer Dom im Bibelgarten am St. Petri Dom mit dem Titel "Durch die Blume" eine Matinée.
Bremen-Nord ist mit drei Konzertorten dabei: Vor der Backstein-Burg Blomendal spielen die Stringtone Slingers am Donnerstag, 12. August, 19 Uhr, "Rockabilly back to the roots". Auf Gut Kränholm, Auf dem Hohen Ufer 35, gibt das Maximilian Suhr Trio am Donnerstag, 26. August, um 19 Uhr ein Groovejazz Open Air. Und schließlich präsentiert das Bremer Kaffeehausorchester mit rockigen Gästen vor Schloss Schönebeck am Sonnabend, 28. August, um 21 Uhr, im Dorfe 3-5, die Musikrevue "Locomotive breath".
Erstmalig mit dabei
Neben dem Floratrium gibt es folgende Konzertorte neu zu entdecken: Gleich zum Eröffnungskonzert am Sonnabend, 30. Juli, um 19 Uhr, gibt es mit dem Hohen Berg, zum Hohen Berg 1, nahe Ristedt, der zudem noch über einen Aussichtsturm verfügt, einen neuen Spielort. Die Band Cliff Barnes and the Fear of Winning ist mit dem Konzert "Rock'n'Roll auf Fahrrädern" zu erleben. Vorher wird ein geführter Kulturspaziergang rund um den Veranstaltungsort angeboten.
Am 7. August ist ein neuer Privat-Garten dabei, der Garten der Familie Brockmeyer in Wildeshausen (Holzhausen 3). Um 17.30 Uhr spielt die Band "Die Rangers". Und noch zwei Neulinge: Im Garten der Familie Bolte wird am Sonnabend, 28. August, um 15 Uhr, der Kultursommer der Bassumer Landfrauen veranstaltet, auf der Bühne stehen Goldilocks and the Nightingale. Außerdem ist erstmals das Kreishaus in Wildeshausen dabei, dort spielen am Sonntag, 29. August, um 16 Uhr, die Acoustic Dudes.