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Bis Ende November zehn Areale Neue Freilaufflächen für Hunde in Bremen

Über Jahre gab es in Sachen Freillaufflächen für Hunde kaum Bewegung. Jetzt werden bis Ende November insgesamt acht neue Plätze freigegeben. An diesem Dienstag öffnete die erste im Waller Park ihre Pforten.
01.11.2022, 17:53 Uhr
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Neue Freilaufflächen für Hunde in Bremen
Von Timo Thalmann

Es kommt Bewegung in das Thema Freilaufflächen für Hunde: Bis zum Ende dieses Monats wird es zehn Areale im Stadtgebiet geben, in denen sich die Vierbeiner ganz legal ohne Leine austoben können. Das hat Umweltsenatorin Maike Schaefer (Grüne) angekündigt, als sie am Dienstag die aktuell dritte 1500 Quadratmeter große Hundefreilauffläche der Stadt im Waller Park, unweit des Waller Friedhofs offiziell freigab.

Bislang gab es eine seit 2015 ausgewiesene rund 11.000 Quadratmeter große Fläche in Sebaldsbrück und seit 2018 einen Platz beim Neustädter Bahnhof. Nun sollen noch in diesem Monat weitere Hundespielflächen im Arster Park in Obervieland, am Sodenmattsee in Huchting, an der Osterholzer Heerstraße, am Mahndorfer See, im Pellens Park in Burglesum, am Vahrer Feldweg sowie im Knoops Park offiziell freigegeben werden. Die Standorte stammen aus einer vom Umweltressort im vorigen Jahr veröffentlichten Liste mit elf Vorschlägen, die die Behörde in Zusammenarbeit mit den Ortsbeiräten erstellt hatte.

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Zuvor hatte sich das Ressort über Jahre schwergetan, entsprechende Flächen ausfindig zu machen. Der jetzt eröffnete Platz in Walle hat beispielsweise einen über zehnjährigen Vorlauf. So lange fordern Volker Kutscher und Monika Lüke bereits eine solche Fläche im Waller Park. Sie haben dafür wiederholt das Ortsamt West, den Waller Beirat, die Umweltsenatorin und zahlreiche Abgeordnete angeschrieben und für den Plan geworben. Zwei gleichlautende Petitionen in zwei Legislaturperioden führten schließlich zu einem Beschluss der Stadtbürgerschaft, im Waller Park eine Freilauffläche für Hunde auszuweisen.

Allerdings gab es ein grundsätzlich positives Votum des Stadtparlaments für mehr Hundefreilaufflächen schon im September 2011. Bis auf die zwei genannten Areale von 2015 und 2018 ist seitdem allerdings jeder Vorstoß von Hundehaltern und Ortsbeiräten für Areale ohne Leinenzwang am Umweltressort gescheitert. Ein Blick nach Hamburg zeigt, dass es auch anders gehen kann: Dort gibt es im Stadtgebiet insgesamt mehr als 100 Orte, an denen Hundehalter von der Leinenpflicht für ihre Tiere entbunden sind. Ein Sprecher der dort zuständigen Verbraucherschutz- und Justizbehörde beschreibt die ­Zusammenarbeit zwischen Ressort und zuständigen Bezirksämtern als „vertrauensvoll und lösungsorientiert“. „Örtliche Belange wie Hundeauslaufflächen werden bei der Flächenplanung mitgedacht“, so der Sprecher.

Dem Vernehmen nach hat am Ende in Bremen erst ein interner Personalwechsel in der senatorischen Behörde geholfen, das Thema schließlich nicht nur in Walle voranzubringen. Schaefer war damit als Umweltsenatorin in der Situation, jetzt einen Platz zu eröffnen, den ihr Haus lange Zeit verhindert hatte. Umso mehr machte sie deutlich, dass hier eine grundsätzliche Kursänderung stattfindet. "Unser Ziel ist es, im gesamten Stadtgebiet  in Zusammenarbeit mit den Beiräten weitere Freilaufflächen auszuweisen", sagte die Senatorin. Die angekündigten sieben weiteren Areale seien daher nicht das Ende. Schaefer lobte die damit verbundenen breit angelegten Beteiligungsprozesse, durch die Lösungen möglich werden, die vielfältige Interessen berücksichtigen.

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So wird es – wie im Waller Park – für die Hundefreilauffläche südlich der Tennisplätze in Knoops Wald einen Zaun geben. Das hatten Vertreter des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland sowie des Naturschutzbundes Deutschland gefordert. Eine andere Fläche im Knoops Park war nach Einwänden der Landesjägerschaft und der Landwirtschaftskammer als möglicher Hundespielplatz vollständig verworfen worden. "In einer Großstadt mit wenigen freien Grünflächen ist die Konkurrenz zwischen den verschiedenen Nutzungsinteressen natürlich groß", kommentiert Schaefer den Beteiligungsprozess. Umso mehr freue sie sich, dass es nun deutlich mehr Plätze gebe, auf denen die knapp 17.000 Hunde der Stadt ohne Leine sehr artgerecht toben und laufen können.

Im Waller Park machten gleich am ersten Tag Lissi und Hope davon Gebrauch. Die beiden Hunde gehören zu Volker Kutscher, der sich durch seine Petitionen und die Hartnäckigkeit, mit der er das Thema verfolgt hat, die Existenz des Platzes vermutlich  an seine Fahne heften kann. "Ich freue mich hauptsächlich, dass die beiden das noch erleben", sagt er über seine 14 und elf Jahre alten Begleiter, die auch gleich ihre Duftmarken an den neuen Zaun setzten.

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