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Neue Wohnungslosenunterkunft Neue Unterkunft für Wohnungslose

In Bremen soll ein Wohnungsangebot für Obdachlose entstehen, die an psychischen Erkrankungen leiden und deshalb in vielen Notunterkünften Hausverbot haben. Es ist das erste Angebot dieser Art in der Stadt.
01.11.2018, 21:07 Uhr
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Neue Unterkunft für Wohnungslose
Von Lisa-Maria Röhling

In der Innenstadt soll eine neue Unterkunft für Obdachlose oder von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen entstehen, die mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen haben. Das hat die Sozialdeputation am Donnerstag einstimmig beschlossen. Das „Haus Herdentor“, das zuvor als Übergangswohnheim für Geflüchtete genutzt wurde, soll künftig Platz für 28 Männer und Frauen bieten, die wegen ihres auffälligen und mitunter aggressiven Verhaltens Probleme haben, einen festen Wohnsitz zu finden oder Hausverbot in gängigen Notunterkünften haben. Es ist das erste Angebot dieser Art in Bremen.

„Es geht um Menschen, denen die Krankheitseinsicht fehlt, sodass sie sich nicht die dringend nötige Hilfe der Psychiatrie holen“, erklärte Senatorin Anja Stahmann (Grüne) in einer offiziellen Stellungnahme. Die Kosten für die Anmietung der Unterkunft sollen sich auf 290 000 Euro im Jahr belaufen, einen großen Teil übernimmt der Bund. Für die Personalkosten sind außerdem 450 000 Euro veranschlagt. Für das Wohnungsangebot, dessen Träger die Innere Mission ist, sollen speziell geschulte Sozialarbeiter explizit Kontakt zu den Betroffenen aufnehmen und die Zimmer vermitteln.

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Im Haus selbst sollen die Wohnungslosen zwar eigenständig leben, die Mitarbeiter der Inneren Mission sollen aber beratend unterstützen und, wenn nötig, ambulante oder stationäre Hilfe vermitteln. Geplant ist, dass die Betroffenen im „Haus Herdentor“ ein eigenes, abschließbares und möbliertes Zimmer bekommen und zusätzlich gemeinschaftliche Toiletten, Küchen und Wäscheräume nutzen können. Frauen sollen separat untergebracht werden.

Berthold Reetz, Leiter für Übergangswohnheime und Notunterkünfte bei der Inneren Mission, zeigte sich zufrieden mit der Zustimmung der Deputation: „Dieses Projekt hat eine Signalwirkung.“ Es sei wichtig, die betroffenen Menschen zu motivieren, die geplante Unterkunft zu nutzen. „Es geht um eine spezielle Gruppe, die nicht von alleine kommen würde.“ Auch deshalb sei der Einsatz der Sozialarbeiter so wichtig. „Das wird sicher nicht einfach“, ergänzte er. Allerdings warnte Reetz auch davor, dass die Unterkunft keine „Entlastungspsychiatrie“ werden solle.

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