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Aus für neue Öl- und Gasheizungen Bremer Grüne wollen Förderung von Wärmepumpen

Ab 2025 sollen Gebäude-Heizungen zu mindestens 65 Prozent auf erneuerbaren Energien beruhen. Die Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung wird mit Blick auf Russland jetzt schnell umgesetzt.
29.03.2022, 20:16 Uhr
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Bremer Grüne wollen Förderung von Wärmepumpen
Von Timo Thalmann

Die Regierung setzt die Heizungsbranche und damit auch jeden Immobilienbesitzer unter Druck: „Zum 1. Januar 2025 soll jede neu eingebaute Heizung auf der Basis von 65 Prozent erneuerbarer Energien betrieben werden", heißt es im Koalitionsvertrag der Ampel. Das Bundeswirtschaftsministerium hat auf Nachfrage inzwischen klar gestellt, das gilt nicht nur für Neubauten: Auch jede Modernisierung der Heizung in einem Altbau ist damit gemeint.

Anders gesagt: Wer sich zum Beispiel noch eine neue Gastherme als alleinige Heizung zulegen will oder muss, kann das nur noch bis Ende 2024 tun. Denn der Krieg in der Ukraine befeuert die Verwirklichung des Koalitionsvorhabens: Die Anpassung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) inklusive der 65-Prozent-Klausel für erneuerbare Energien soll bis Ende April als Bestandteil des ersten Teils des Klimaschutz-Pakets der Bundesregierung in das Gesetzgebungsverfahren kommen. Und falls das GEG dort wider Erwarten nicht auftaucht, der zweite Teil des Klimaschutz-Pakets ist schon für den Sommer angekündigt.

Vor diesem Hintergrund fordern die Bremer Grünen in einem Bürgerschaftsantrag vom Senat rechtssichere Rahmenbedingungen, um die Installation von Wärmepumpen zu fördern. Das gelte etwa für Fragen des Abstands und der Lärmemissionen in Reihenhausgebieten. Bei öffentlichen Gebäuden soll Bremen ab sofort vollständig auf erneuerbare Wärmeversorgung setzen. Auch mit den Wohnungsunternehmen sollen Gespräche erfolgen, um den Umstieg auf Wärmepumpen voranzutreiben.

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Damit Bremen bis 2038 klimaneutral wird, sollen in einem zweiten Schritt in dicht besiedelten Gebieten Nah- und Fernwärmenetze für die Heizenergie sorgen, in allen anderen Bereichen sollen Wärmepumpen zum verbindlichen Standard werden. Die Bremischen Förderprogramme sollen ergänzend zu den Bundesprogrammen die Anschaffung von Wärmepumpensystemen künftig unterstützen. Flankiert werden soll das durch eine Weiterbildungsoffensive zum Thema Wärmepumpen im Handwerk.

Für fossile Heizungsanlagen soll es hingegen einen sofortigen Förderstopp geben. „Wer heute eine neue Heizung braucht, bekommt oft noch eine Gasheizung angeboten. Diese Zeit muss jetzt vorbei sein", sagt Philipp Bruck, der klima- und energiepolitische Sprecher der Grünen-Bürgerschaftsfraktion. Dafür müssten jetzt alle an einem Strang ziehen, der Senat mit den richtigen Rahmenbedingungen, die Energieberater und Handwerker mit den richtigen Empfehlungen und Kompetenzen und die Bremer und Bremerhavener mit ihrem Wunsch nach einer zukunftssicheren Wärmeversorgung. "Angesichts der Unsicherheit weiterer Energieimporte aus Russland können diese Schritte gar nicht schnell genug gehen."

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