Hohe Temperaturen über einen längeren Zeitraum können auch zu Schäden auf den Straßen führen, etwa wenn sich durch starke Sonneneinstrahlung und zusätzliche Belastung durch Lkw-Reifen der Belag aufweicht oder aufbricht. "Blow-up" heißt das dann in der Fachsprache. Vor allem ältere und viel befahrene Straßen sind davon betroffen. In der jüngeren Vergangenheit ist dies etwa auf Abschnitten der Autobahn 9 in Sachsen und Sachsen-Anhalt vorgekommen.
Wie sieht es in Bremen und Niedersachsen aus?
Die Straßen in Bremen und Niedersachsen blieben bisher von Hitzeschäden größtenteils verschont. Das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) in Bremen teilt mit, dass in den vergangenen Wochen noch keine hitzebedingten Schäden an den Straßen aufgetreten sind. Auch in der Vergangenheit habe es diesbezüglich "keine besonderen Betroffenheiten" gegeben. Das ASV kümmert sich um die öffentlichen Straßen, Wege, Plätze und Brücken im Bremer Stadtgebiet. Im vergangenen Sommer hatte sich etwa der Belag einer Straße in Schwachhausen teilweise verformt.
Auch der niedersächsischen Landesbehörde für Straßen und Verkehr (NLStBV) sind keine Hitzeschäden an Bundes- und Landesstraßen bekannt. "Grundsätzlich haben wir in Niedersachsen bislang in diesem Sommer auch keine Witterungsverhältnisse, die akute, größere Hitzeschäden erwarten lassen", teilt Heike Haltermann, Sprecherin der Behörde, mit. Die Straßenmeisterei in Bassum meldete Ende Juli allerdings bereits Schäden auf einem Abschnitt der Bundesstraße 51 und auf der Landesstraße 340. Der Verkehr musste dort vorübergehend umgeleitet werden, da sich die Fahrbahndecke gelöst hatte.
Wann können Hitzeschäden an Straßen auftreten?
Laut Haltermann werde es dann kritisch, wenn die Temperaturen über mehrere Tage dauerhaft hoch seien, grob gesagt bei mehr als 30 Grad, und auch nachts nicht abkühlen würden. Das Bremer ASV geht davon aus, dass es ab einer Oberflächentemperatur von mehr als hundert Grad Celsius zu Verformungen oder anderen Schädigungen der Asphaltstraßen kommen kann.
Was ist mit den Autobahnen?
Patrick Amrhein von der Nordwest-Niederlassung der Autobahn GmbH weist darauf hin, dass insbesondere Betonfahrbahnen anfällig für Hitze sind. Das Material sei nicht so dehnfähig wie Asphalt. Grundsätzlich komme es aber nicht nur auf die Temperatur an, sondern auch auf Faktoren wie den Zustand und das Alter der Fahrbahn. An besonders heißen Tagen, an denen das Thermometer bis zu 40 Grad Celsius anzeigt, würden die Autobahnmeistereien auch in den Abendstunden noch zusätzliche Kontrollfahrten durchführen. Die Straßenbetriebe seien darauf geschult und gerade bei besonderen Wetterereignissen mit erhöhter Aufmerksamkeit unterwegs, sagt Amrhein. Die Autobahn GmbH ist seit 2021 zuständig für die Planung, den Bau und den Erhalt der Autobahnen in Deutschland.
Inwieweit wird Hitzeschäden an Straßen vorgebeugt?
Laut NLStBV werden die Straßenmeistereien zu Beginn der Sommersaison regelmäßig sensibilisiert, ein besonderes Augenmerk auf mögliche gefährdete Streckenabschnitte zu haben. "Sie kennen in der Regel ihren Zuständigkeitsbereich sehr gut und wissen, wo sie besonders hinschauen müssen, um unter Umständen rechtzeitig eingreifen zu können", sagt Sprecherin Haltermann.
Das ASV teilt mit, dass es auch bei dem Thema Hitze im Austausch mit anderen Kommunen stehe. "Dadurch wissen wir, dass es verschiedene Versuche gibt, um eventuell auftretende Schäden an Straßen im Zuge des Klimawandels zu begegnen." Konkrete Ergebnisse gebe es dazu allerdings noch nicht.