Mit dem Blick von oben sieht Bremen ganz schön grau aus. Behördenvertreter haben rund 90.000 Gebäude ausgemacht, die grün werden könnten. Auch wenn sich nicht jedes Bauwerk für ein begrüntes Dach eignet, es gibt noch viel Platz für Gräser, Kräuter, Blumen oder kleine Bäume. Das soll sich ändern.
Gut, dass die Dachbegrünung bei Neubauten ab 100 Quadratmetern durch ein im Mai verabschiedetes Gesetz mittlerweile vorgeschrieben ist. Trotzdem stellt sich die Frage: Warum fällt das Bremens Regierung jetzt erst ein. Seit 1945 hat die SPD in Bremen ununterbrochen regiert, die Grünen sind seit 2007 mit am Ruder. Aber private Unternehmen und andere Städte sind bei diesem Thema schon viel weiter. Die Vorteile der grünen Dächer liegen schließlich auf der Hand: Speichern von Starkregen, verbesserte Dämmung gegen Hitze, Kälte und Schall sowie Fördern der Artenvielfalt.
Damit nicht nur auf Neubauten grüne Paradiese entstehen, müssen Anreize geschaffen werden. Preise für das schönste Gründach, gezielte Förderungen sowie Beratung und Hilfe bei dem Thema könnten viele Gebäudebesitzer überzeugen. Also besser spät als nie.