Vertreter der Nordwestbahn (NWB) und ihrer Konzernmutter Transdev haben am Donnerstag bei einem Krisengipfel im Verkehrsressort des Senats erste Vorschläge präsentiert, wie sie das Problem der Zugverspätungen und -ausfälle in den Griff bekommen wollen. Die NWB betreibt das Regio-S-Bahn-Netz, das die Hansestadt auf der Schiene mit zahlreichen Umlandgemeinden verbindet. Zuletzt sah sich die Nordwestbahn gezwungen, an Wochenenden die Fahrtenintervalle auf der Linie RS1 zwischen Vegesack und Hauptbahnhof auszudünnen, weil es ihr schlicht an Lokführern fehlt. Auch auf der Strecke zwischen Hauptbahnhof und Oldenburg über Delmenhorst ist dies inzwischen der Fall.
Bei der Runde in der Verkehrsbehörde rüffelte Senatorin Maike Schaefer (Grüne) die Bahn-Chefs dafür, dass sie die vertraglich versprochenen Leistungen zum Betrieb des S-Bahn-Netzes gegenwärtig nicht einhalten. „Ich habe den vier Transdev- und NWB-Vertretern deutlich vor Augen geführt, dass die Situation insbesondere mit der Regio-S-Bahn nach Bremen-Nord nicht akzeptabel ist und das Land Bremen umgehend eine deutliche Verbesserung einfordert“, so Schaefer im Anschluss an die Runde. Nach Darstellung der Senatorin schlugen NWB und Transdev bei dem Gespräch erste Maßnahmen vor, die nun auf ihre Machbarkeit geprüft werden sollen. Am 25. September sollen die abgestimmten Vorschläge zur Stabilisierung des Netzes im Regionalausschuss Bremen-Nord vorgestellt werden. Im Norden der Stadt war die Kritik an der mangelnden Verlässlichkeit der Fahrpläne zuletzt besonders heftig.
Trotz der konstruktiven Ansätze beim Krisengipfel will Schaefer den Druck auf die NWB hoch halten. Zu diesem Zweck ist eine formale Abmahnung des Unternehmens wegen Schlechtleistung in Vorbereitung.