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Tipps zur Beobachtung Sternschnuppen im Anflug: Wo sie in Bremen am besten zu sehen sind

Sternengucker, aufgepasst: Aktuell flitzen die Perseiden über den Nachthimmel. Wir erklären, wie man sie in Bremen am besten beobachten kann.
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Sternschnuppen im Anflug: Wo sie in Bremen am besten zu sehen sind
Von Sabine Doll
Inhaltsverzeichnis

Wer viele offene Wünsche hat oder einfach von den Sternen am Himmel fasziniert ist, sollte sich bereithalten: In der Nacht von Sonnabend auf Sonntag regnet es Sternschnuppen vom Himmel. Die Perseiden sind im Anflug. Die wichtigsten Fragen:

Wie entstehen Sternschnuppen?

"Die Erde umkreist die Sonne, dabei kreuzt sie regelmäßig die Bahn von Kometen", erklärt Andreas Vogel, Leiter des Olbers-Planetariums. Kometen oder auch Schweifsterne genannt, hinterlassen auf ihrer Reise durch das All Staubteilchen, durch die die Erde hindurch fliegt. Dieser Sternenstaub verglüht durch die Reibungshitze beim Eintritt in die Erdatmosphäre – das sind die Sternschnuppen oder auch fallende Sterne, wie es häufig heißt. Wobei natürlich keine Sterne vom Himmel fallen würden, so Vogel.

Der fachlich korrekte Begriff für Sternschnuppen ist Meteore. Vogel nimmt einen kleinen Stein aus dem Regal: "Manchmal kommt es vor, dass Sternenstaub nicht vollständig verglüht und als Steine die Erde erreichen", sagt der Planetariumsleiter. Der dunkelgraue Stein, den Vogel in der Hand wiegt, schimmert an den Kanten leicht metallisch. Die Steine (Meteoriten) bestehen häufig aus Nickel und Eisen, weshalb sie schwerer als andere Steine sind. Dieses Exemplar sei in einer afrikanischen Wüste gefunden worden, sagt Vogel. Besonders häufig würden Meteoriten in Sandwüsten und der Antarktis gefunden; weil sich die dunklen Fundstücke gut von der hellen Oberfläche abheben. Die Nasa hat auf ihrer Internetseite eine Karte zu Fundorten am Südpol veröffentlicht (curator.jsc.nasa.gov/antmet/map.cfm).

Was sind die Perseiden?

Die Perseiden seien wahrscheinlich der bekannteste Sternschnuppen-Strom, weil sie in den Hochsommernächten zu sehen sind, sagt Vogel. Benannt sind sie nach dem Sternbild Perseus, weil sie aus dessen Zentrum (Radiant) heraus über den Himmel zu ziehen scheinen. Tatsächlich stammen die Sternschnuppen von dem Kometen Swift-Tuttle, dessen Staubwolke jedes Jahr um Mitte August die Umlaufbahn der Erde kreuzt.

Wo kann man die Perseiden in und um Bremen am besten sehen?

Der wichtigste Tipp: "An einem möglichst dunklen Ort, wo es keine Lichtquellen gibt." In der Stadt dürfte das schwieriger sein als auf dem Land. "Leuchtenburg in der Gemeinde Schwanewede ist ein guter Standort, stadtnah das Blockland oder der neue Aussichtspunkt Metalhenge auf dem stillgelegten Teil der Blocklanddeponie."

Wer für optimale Bedingungen durchaus auch eine längere Anreise in Kauf nimmt, kann zu sogenannten Sternenparks oder -inseln reisen. Bundesweit gib es sechs davon. Dort können Sterne besonders gut beobachtet werden, weil es keine Lichtverschmutzung gibt. In Niedersachsen wurde die ostfriesische Insel Spiekeroog im vergangenen Jahr von der International Dark-Sky Association (IDA ) als internationaler Sternenpark beziehungsweise Sterneninsel anerkannt. Weitere Orte sind die Insel Pellworm, der Naturpark Westhavelland, das Biosphärenreservat Rhön, der Nationalpark Eifel, die Winklmoosalm in Bayern und Fulda.

Wann ist der Höhepunkt des Perseiden-Stroms in diesem Jahr?

Sternengucker sollten sich für die Nacht vom 12. auf den 13. August bereithalten, dann durchkreuzt die Erde eine Stelle der Kometenbahn, an der die Staubwolke am dichtesten ist und besonders viele dieser Staubteilchen in der Erdatmosphäre verglühen. Wenn der Himmel klar ist, wird Sternschnuppen-Fans ein echtes Spektakel geboten. 

Wie wird das Wetter in diesem Jahr?

Wechselhaftes Wetter könnte dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge beim Maximum des Spektakels Sonntagfrüh die Sicht einschränken. „Über Deutschland werden einige Wolkenfelder vorüberziehen“, sagt DWD-Meteorologe Marcel Schmid. Wer Glück habe, könne ein paar Wolkenlücken erwischen. In der Nacht zu Samstag sollten die Chancen laut DWD etwas besser stehen.

Sollte man sich besonders ausrüsten, etwa mit Teleskop oder Fernglas, um die Sternschnuppen am besten sehen zu können?

"Ist der Himmel klar, lassen sich die Sternschnuppen auch mit bloßem Auge gut sehen." Ferngläser etwa könnten sogar hinderlich sein, weil das Blickfeld für die schnellen Himmelsstürmer zu klein ist. Um möglichst bequem in der langen Sternschnuppen-Nacht Ausschau halten zu können, empfiehlt der Planetariumsleiter einen Liegestuhl, Decke oder Isomatte für den Blick nach oben. Wichtig auch zu wissen: Die Augen brauchen etwa eine Viertel- bis halbe Stunde, um sich an komplette Dunkelheit zu gewöhnen. Deshalb sollte auch das Handy ausgeschaltet bleiben.

Gibt es auch zu anderen Jahreszeiten Sternschnuppen?

"Im Grunde kann man jede Nacht Sternschnuppen sehen", sagt Andreas Vogel. "Neben den Perseiden sind zum Beispiel auch die Geminiden besonders eindrucksvoll, sie sind im Dezember in kalten und klaren Winternächten gut zu sehen." Ihr Radiant liegt im Sternbild Zwillinge (lateinisch: gemini), dem sie ihren Namen verdanken. Das Maximum werde um den 14. Dezember erreicht. "Die Geminiden haben eine noch höhere Fallrate, und die Nächte sind im Winter natürlich länger, allerdings auch kälter", sagt Vogel. Ende November tauchen alljährlich die Leoniden am Himmel auf, Anfang Januar die Quadrantiden und von Mitte bis Ende April die Lyriden.

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