Die Platanen am Neustädter Weserdeich müssen aus Sicht der Baubehörde zurückgeschnitten werden. Allerdings befürchten die Mitglieder der Bürgerinitiative „Platanen am Deich“, dass der Eingriff das Überleben der Bäume gefährdet. Mittlerweile ist ein Termin zum Beschnitt und zur Baumpflege an der sogenannten Stadtstrecke dreimal von der Umweltbehörde verschoben worden.
Eine Petition der Platanenfreunde, mit der die Baumarbeiten verhindert werden sollten, wurde am vergangenen Freitag im Petitionsausschuss der Bremischen Bürgerschaft abgelehnt. Die Platanen am linken Weserufer sind seit mehr als einem Jahr ein hitzig diskutierter Streitpunkt
. Im Zuge des Hochwasserschutzes und der Neugestaltung des 1,8 Kilometer langen Abschnitts zwischen der Eisenbahnbrücke und Stephanibrücke vorbei an der Bürgermeister-Smidt- und Wilhelm-Kaisen-Brücke bis zur Piepe am Rotes-Kreuz- Krankenhaus sollen 136 alte Platanen gefällt werden. Die Pläne sind allerdings stark umstritten.
Aktivisten versuchen mit einer Petition, die stattliche Baumreihe zu erhalten. Mit einer anderen wollten sie nun auch den Kronenrückschnitt verhindern. „Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass die Lebensgrundlage der Bäume nicht gefährdet ist“, sagt Insa Peters-Rehwinkel, Vorsitzende des Petitionsausschusses.
Ein Experte für Baumpflege aus der Behörde habe den Ausschussmitgliedern Rede und Antwort gestanden und sie überzeugt, dass die Pflege der Platanen auf „verantwortungsvolle Weise“ und aus Sicherheitsgründen vorgenommen werde, so Peters-Rehwinkel.
Mit der Pflegemaßnahme solle unter anderem die Windlast aus den Kronen genommen werden sowie die Abbruch- und Umsturzgefahr bei Sturm verringert werden, erklärt Jens Tittmann, Sprecher der Umweltbehörde. Man habe auf das Ergebnis der Beratungen des Petitionsausschusses gewartet und suche nun gemeinsam mit dem Umweltbetrieb Bremen und einer externen Firma nach einem neuen Termin, heißt es aus dem Umweltressort.