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Streit um Platanen am Deich Vergeblicher Protest gegen Baumpflege

Mitglieder der Bürgerinitiative "Platanen am Deich" warteten am Montagmorgen vergeblich mit ihren Protestplakaten auf die Fachleute, die mit der Einkürzung der Kronen von 53 Platanen beginnen sollten.
18.12.2017, 17:06 Uhr
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Von Karin Mörtel

Am Montagmorgen sind sie bereit gewesen, die stattlichen Platanen am Neustädter Weserdeich zu beschützen: Mitglieder der Bürgerinitiative „Platanen am Deich“ warteten allerdings mit ihren Protestplakaten vergebens auf die von der Bremer Umweltbehörde angekündigten Fachleute, die die Kronen an 53 Platanen um jeweils etwa zwei Meter einkürzen sollten.

Auf Nachfrage des WESER-KURIER wird in der Umweltbehörde nun der 8. Januar als neuer Termin genannt. „Wir haben es bislang nicht genehmigt bekommen, die Straße zu sperren“, erklärt Kerstin Doty vom Umweltbetrieb Bremen. Einen politischen Hintergrund habe die Verzögerung jedoch nicht.

Die Platanen am linken Weserufer sind seit Monaten ein Zankapfel zwischen der Bürgerinitiative und dem Umweltressort. Die Aktivisten versuchen wie berichtet unter anderem mit einer Petition bei der Bremischen Bürgerschaft, dass die stattliche Baumreihe zwischen Stephanibrücke und Bürgermeister-Smidt-Brücke im Zuge der anstehenden Deicherhöhung nicht wie geplant gefällt wird.

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Bis die Petition abschließend beraten ist, besteht die Bürgerinitiative darauf, dass die Umweltbehörde keine gravierenden Eingriffe an den Bäumen vornimmt. Doch genau das würde aus Sicht der Platanenbeschützer mit dem Kronenrückschnitt erfolgen. „Es besteht aus unserer Sicht keine Gefahr im Verzug und der Eingriff gefährdet die Lebensfähigkeit der Bäume“, ist sich Gunnar Christiansen von der Bürgerinitiative sicher.

Insa Peters-Rehwinkel (SPD), die Vorsitzende des Petitionsausschusses der Bremischen Bürgerschaft, kann die Angst der Bürger nachvollziehen und will die Verzögerung der Arbeiten nutzen, um sich von der Umweltbehörde umfassend informieren zu lassen. „Ich habe bereits im Ausschuss deutlich gemacht, dass es mir wichtig ist, dass keine Fakten geschaffen werden, bis das Verfahren abgeschlossen ist“, so Peters-Rehwinkel.

Der Umweltbetrieb hält den Befürchtungen entgegen: Mit dieser Pflegemaßnahme solle lediglich die Windlast aus den Kronen genommen und die Bruch- und Umsturzgefahr bei Sturm verringert werden, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung.

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