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„Café International“ der Hochschule Bremen wird immer beliebter Plattform für Neuankömmlinge

Neustadt. Das „Café International“, das 2015 aus einer Initiative von Studierenden des Internationalen Bachelor-Studiengangs Politikmanagement (ISPM) und dem Master-Studiengang Politik und Nachhaltigkeit (Pona) in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Studierende-Ausschuss (AStA) hervorgegangen ist, soll als niedrigschwelliges Angebot dazu beitragen, jungen Menschen, die bereits in ihrem Heimatland eine Hochschulzugangsberechtigung erworben haben, die Schritte in die deutsche Hochschule zu erleichtern.
17.03.2016, 00:00 Uhr
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Von Christian Markwort

Das „Café International“, das 2015 aus einer Initiative von Studierenden des Internationalen Bachelor-Studiengangs Politikmanagement (ISPM) und dem Master-Studiengang Politik und Nachhaltigkeit (Pona) in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Studierende-Ausschuss (AStA) hervorgegangen ist, soll als niedrigschwelliges Angebot dazu beitragen, jungen Menschen, die bereits in ihrem Heimatland eine Hochschulzugangsberechtigung erworben haben, die Schritte in die deutsche Hochschule zu erleichtern.

„Es soll aber gleichzeitig den lockeren Austausch zwischen deutschen Studierenden und Schutzsuchenden aus aller Herren Länder ermöglichen“, verdeutlicht Mitbegründerin Sina Beckmann während der mittlerweile vierten Auflage.

Die 25-Jährige aus Hastedt studiert derzeit im dritten (Master-)Semester Politik und Nachhaltigkeit und ist angenehm überrascht, als mehr als 40 Flüchtlinge gemeinsam mit rund 30 Studierenden in der „Input-Bar“ auf dem Hochschul-Campus zusammentreffen. „Die Resonanz wird immer größer“, freut sich Beckmann, „das zeugt von der Richtigkeit unserer Idee.“ Gemeinsam mit der 24-jährigen Elisa Seith aus der Östlichen Vorstadt heißt Sina Beckmann die Gäste herzlich willkommen und eröffnet mit einer launigen Ansprache gleichzeitig das reichhaltige und international gestaltete Büfett.

Bei selbst gemachtem Kuchen, leckerer Quiche, Keksen und Waffeln werden im Café sowie rund um den Kickertisch erste lockere Kontakte geknüpft. Die 23-jährige Fatma Ercan aus Ottersberg unterstützt Beckmann und Seith als Übersetzerin. „Ich habe kurdische Wurzeln“, erklärt die ISPM-Studierende, „und finde die Idee einfach toll, hier mit vielen ausländischen Menschen ganz ungezwungen in Kontakt zu kommen“. Das „Café International“ könne aus ihrer Sicht „eine ganz wunderbare Plattform für einen regen Austausch zwischen deutschen und ausländischen Studierenden“ darstellen.

Viele Gäste nutzen während des Treffens die Gelegenheit, sich über ein Studium in Bremen zu informieren. Die 25-jährige Mona Guded aus der Neustadt studiert derzeit Politik und Nachhaltigkeit im dritten Semester und unterstützt das Organisationsteam ebenfalls ehrenamtlich. „Mir ist einfach wichtig, die vielen Flüchtlinge, die zu uns kommen, um hier Schutz zu finden, zu unterstützen und ihnen alle Möglichkeiten aufzuzeigen, die sie mit einem Studium erreichen können“, verdeutlicht die junge Frau ihre Intention. „Wäre ich in einem völlig fremden Land, würde ich mir genau so etwas auch dort wünschen“, ruft Mona noch, ehe sie sich um einen jungen Flüchtling aus Eritrea kümmert.

„Noch ist hier vieles im Wandel“, meint Sina Beckmann, der – ebenso wie auch Elisa Seith – die Nachhaltigkeit des internationalen Treffpunktes am Herzen liegt. „Wenn wir später unser Studium abgeschlossen haben, werden neue Studierende die Federführung übernehmen“, versichert die Studierende. Zahlreiche Nachfolger stünden bereits in den Startlöchern, insgesamt sechs Übersetzer seien darunter. „Sämtliche Info-Materialien haben wir in sechs Sprachen verfasst“, so Beckmann, „damit können unsere potenziellen Nachfolger locker an den Start gehen.“

Für den 18-jährigen Dara aus Syrien sei das „Café International“ eine wichtige erste Anlaufstelle für Neuankömmlinge, die in Bremen eine akademische Laufbahn anstrebten: „Erst einmal möchte ich die deutsche Sprache besser lernen“, erklärt er, „dann werde ich studieren.“ Vor etwa sieben Monaten sei er mit einem Schlauchboot über das Mittelmeer an der europäischen Südküste angekommen, anschließend habe er monatelang den Weg bis nach Deutschland bewältigt. „Hier im Café International kann ich viele Unterstützer kennenlernen“, so Dara, „das hilft enorm bei der Integration.“

Das nächste „Café International“ findet am Donnerstag,14. April, von 17 bis 19 Uhr in der „INPUT-Bar“ der Hochschule Bremen (Raum AB 516) statt. Gegen 18 Uhr wird ein Vertreter der Studienberatung einen Vortrag über Zugangsberechtigungen und Voraussetzungen für ein Studium halten. Als Ansprechpartnerinnen stehen Sina Beckmann und Elisa Seith, E-Mail: teamwelcome@hs-bremen.de bereit.

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