Einsatz am Hauptbahnhof: Am 18. Januar haben vier Bundeswehrsoldaten, die sich bis dahin nicht kannten, eine eskalierte Auseinandersetzung beendet und so wohl noch Schlimmeres verhindert. Die Soldaten mussten am Hauptbahnhof umsteigen, als es auf dem Bahnsteig zu einem Gerangel zwischen mehreren Personen kam – mit Messereinsatz. Die Soldaten griffen ein, schirmten die Angreifer ab und warnten Reisende. Zwei Angreifer konnten sie schließlich entwaffnen und am Boden fixieren, wie es in einer Mitteilung heißt. Mehrere Personen wurden bei dem Vorfall verletzt, ein Soldat leistete Erste Hilfe. Im Februar wurden sie von der Bundespolizeiinspektion Hannover geehrt: „Sie sind ein Paradebeispiel für Zivilcourage“, sagte der Leitende Polizeidirektor Andreas Meier.
Junge Bremerin übernimmt alles: An einem Nachmittag im Februar 2022 ist Christina Ragkoti mit einem Bekannten im Viertel unterwegs, als sie einen Tumult bemerkt. Ein älterer Mann liegt am Boden, ist am Kopf verletzt, bewegt sich nicht. Drumherum stehen mehrere Menschen, von denen einige mit dem Handy filmen. Auch der mutmaßliche Täter ist noch vor Ort. Wie sich später herausstellt, war der Mann Opfer eines Antanzdiebstahls. Die junge Bremerin greift ein – und macht alles: Sie leistet Erste Hilfe, fordert auf, die Handys wegzupacken, alarmiert Rettungskräfte und bindet den Täter durch Gespräche. Für ihren Mut und ihre Entschlossenheit wird sie von Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) ausgezeichnet.
Selbstloser Einsatz im Gleisbett: Am 3. September 2021 springt Ayleen Holz am Bahnhof Verden ins Gleisbett, um dort einen Mann zu retten. Unter Lebensgefahr versucht sie ihn vor dem herannahenden Güterzug in Sicherheit zu bringen, was ihr letztlich nicht mehr gelingt. Bei dem Rettungsversuch erleidet die damals 25-Jährige schwere Verletzungen am Unterschenkel, sodass dieser amputiert werden muss. Die Bremerin wird ebenfalls von Innensenator Mäurer ausgezeichnet. Mit der öffentlichen Belobigung habe man den Dank und die Wertschätzung für die enorme Zivilcourage zum Ausdruck bringen wollen, so eine Sprecherin der Behörde.
Besonders couragiertes Verhalten: Dominick Jansen und Markus Schneider sind in der Silvesternacht 2017 auf dem Weg zu einer Party in Burglesum, als sie beobachten, wie zwei Unbekannte auf einen Mann einschlagen und eintreten, auch gegen den Kopf. Eine lebensbedrohliche Situation. Die Jugendlichen machen sich zunächst durch laute Rufe bemerkbar, helfen dem verletzten Mann auf und gehen dabei bewusst nicht auf die aggressive Stimmung der Täter ein. Diese lassen schließlich von dem Mann ab und flüchten. Für ihr besonders couragiertes Verhalten wurden die damals 16-jährigen Bremer ebenfalls öffentlich belobigt.