Das geplante Konzert der Band Böhse Onkelz im August auf der Bürgerweide in Bremen sorgt für Streit in der Politik. Die SPD-Fraktion sieht den Auftritt kritisch. Man dürfe die schwierige Historie der Band nicht außer Acht lassen, fordert deren innenpolitischer Sprecher Kevin Lenkeit. Die Band war in der Vergangenheit durch ausländerfeindliche Texte aufgefallen, auch wenn sie sich mittlerweile davon distanziert.
Lenkeit verweist auf das aktuelle gesellschaftliche Klima und macht sich Sorgen, dass es im Zuge der Veranstaltung zu Auseinandersetzungen kommen könnte: „Wir haben viele Menschen, die unsere Demokratie verteidigen wollen – und gleichzeitig hätten wir mit diesem Konzert ein Groß-Event, bei dem der eine oder die andere womöglich eine andere Haltung haben.“
Die FDP-Fraktion sieht das anders. Ole Humpich, kulturpolitische Sprecher der Liberalen, meint: „Die SPD-Kritik am Böhse-Onkelz-Konzert ist völlig unangebracht. Nur weil eine Band nicht in das ideologische Meinungsbild passt, darf sie nicht zensiert werden.“
Die SPD hat eine Anfrage an den Senat für die Fragestunde in der Bürgerschaft vorgelegt. Darin geht es unter anderem darum, unter welchen Voraussetzungen die Bürgerweide für Konzerte angemietet werden kann und warum die Anfrage der Band nicht abgelehnt wurde, obwohl in der Vergangenheit von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften einige ihrer Songs unter anderem als „tendenziell nationalsozialistisch“ eingeschätzt wurden.