Trotz klarer Vereinbarungen im Koalitionsvertrag scheitere Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) in den Haushaltsverhandlungen daran, weitere Stellen für sogenannte Doppelbesetzungen an Grundschulen in schwierigen Gebieten zu schaffen. Das sagt CDU-Bildungspolitikerin Yvonne Averwerser und kritisiert den Wegfall des Hilfsprogramms für Grundschulen scharf. Die Bildungsbehörde hatte zuvor bestätigt, zusätzliche Stellen für Zweitkräfte in den Schulen gebe der Bremer Haushalt derzeit nicht her (wir berichteten).
"Geringe Durchsetzungsstärke"
"Der Koalitionsvertrag ist das Papier nicht wert, auf dem er steht", sagt Averwerser. "Der Wille und offensichtlich auch die Durchsetzungsstärke von Senatorin Aulepp, für bessere Bildungs- und Zukunftschancen der vielen benachteiligten Kindern im Land Bremen zu streiten, ist erschreckend gering ausgeprägt.“ Dass die im Koalitionsvertrag versprochenen Stellen nun offenbar nicht kommen, sei angesichts der schwierigen Lage von Bremer Schulen "ein fatales Zeichen von politischer Verantwortungslosigkeit“.
Es zeige sich, dass Bildung im Senat Bovenschulte keine Priorität habe – entgegen anderslautenden Beteuerungen. „Als dienstbeflissene Genossin" hinterfrage Aulepp "natürlich nicht so manche kostenintensiven Prestigeprojekte von Bürgermeister Bovenschulte", sagt die CDU-Abgeordnete. Leidtragende seien Bremer Kinder und alle, "die sich tagtäglich darum bemühen, die Schulen einigermaßen am Laufen zu halten“.