Bremen will Informatik als eigenständiges Schulfach einführen, und zwar für die Jahrgänge 9 und 10 an Oberschulen und für die Jahrgänge 8 und 9 an Gymnasien. Das hat Bildungs-Staatsrat Torsten Klieme in einer Bürgerschaftsdebatte am Mittwoch angekündigt. Das Fach solle für die Schülerinnen und Schüler verpflichtend sein und sie einerseits auf die Berufswelt und andererseits auf die Oberstufe vorbereiten. In der Sekundarstufe II gibt es Klieme zufolge Informatik bereits als eigenständiges Fach bis hin zu Leistungskursen.
Der Informatikunterricht soll ab Klasse 8 beziehungsweise 9 zunächst an ausgewählten Schulen zum Schuljahr 2025/26 starten, an allen Schulen dann ab 2026/27. In dem Fach soll den Schülern zum Beispiel ein tieferes Verständnis von Daten und Algorithmen vermittelt werden.
ChatGPT verändert den Schulalltag
"Die Digitalisierung gewinnt in der Wirtschaft, bei Behörden und auch im privaten Bereich einen immer höheren Stellenwert", so Staatsrat Klieme. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz wie zum Beispiel durch Chat GPT beeinflusse bereits jetzt den Schulalltag. Eine Arbeitsgruppe der Bildungsbehörde befasst sich seit 2022 damit, wie informatische Bildung in Bremens Lehrplänen verankert werden soll. Dabei bezieht sich Bremen auf Grundlagen und Empfehlungen der Kultusministerkonferenz.
Die CDU-Fraktion hatte zuvor in einem Antrag die Einführung eines Fachs Informatik ab Klasse 7 gefordert. Bremen sei zuletzt laut einer Erhebung das einzige Bundesland gewesen, das Informatik noch nicht ins Curriculum aufgenommen habe, kritisieren die Christdemokraten. Zuletzt habe beispielsweise Niedersachsen Informatik als einstündiges Pflichtfach für die Jahrgänge 9 und 10 eingeführt.
Die FDP forderte in einem eigenen Antrag, eine spezielle Fachrichtung für digitales Wissen in der Lehrerausbildung zu etablieren. Auch die Koalitionsfraktionen legten einen gemeinsamen Antrag vor, in dem sie unter anderem flächendeckende WLAN-Anbindung für Bremens Schulen und eine personelle Aufstockung des IT-Supports für die Schulen fordern.