Die Leichtbauhallen in der Überseestadt, die zur Unterbringung von Flüchtlingen dienen, werden noch mindestens bis Mitte 2026 stehen bleiben. Einen entsprechenden Beschluss hat der Senat an diesem Dienstag gefasst. Die Hallen stehen auf einem Gelände an der Birkenfelsstraße. Sie wurden seit Anfang 2023 nach und nach belegt. Eigentlich war dieses Provisorium bis Mitte 2024 befristet. Wegen des unvermindert starken Zustroms von Neuankömmlingen kann auf die Zeltstadt jedoch bis auf Weiteres nicht verzichtet werden. Knapp 400.000 Euro Miete zahlt Bremen ab dem Sommer monatlich für die Leichtbauhallen, etwas weniger als gegenwärtig. Im Inneren befinden sich nach oben offene Wohnkabinen. Duschen, Waschräume und Toiletten sind außerhalb der Hallen in Sanitärcontainern untergebracht.
Im Stadtgebiet gibt es derzeit rund 3300 Plätze für die Erstaufnahme von Flüchtlingen. Neben der Überseestadt existiert ein weiterer Zeltstandort auf dem Areal des Klinikums Mitte. Er wird zurzeit weiter ausgebaut. Die Sozialbehörde bemüht sich um mehr feste Unterkünfte, stößt auf dem angespannten Wohnungsmarkt aber an enge Grenzen. Auf mittlere Sicht will Sozialsenatorin Claudia Schilling (SPD) weitere 600 feste Plätze für das Aufnahmesystem des Landes einrichten. Rechnerisch entspricht das ungefähr der Größe der Landeserstaufnahme in Vegesack oder drei kleineren Einrichtungen von der Größe des Standortes Obervieland (235 Plätze). Darüber hinaus wird die Anmietung weiterer Immobilien für städtische Übergangswohnheime vorbereitet. Hierüber beschließt der Senat voraussichtlich in einer der nächsten Sitzungen.
Im vergangenen Jahr kamen rund 8700 Personen in Bremen an, die teils dauerhaft, teils nur bis zur Weiterleitung in andere Bundesländer aufgenommen und versorgt wurden.