In den senatorischen Behörden und Eigenbetrieben von Stadt und Land Bremen bricht das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI) an. Voraussichtlich am Dienstag wird die Landesregierung grünes Licht für die Einführung des KI-Werkzeugs LLMoin geben. LLM steht für den englischen Begriff Large Language Model, Moin ist die norddeutsche Note, die die Systementwickler des Dienstleisters Dataport und der Hamburger Verwaltung dem digitalen Produkt gegeben haben.
Bei LLM handelt es sich um sogenannte generative KI. Sie analysiert also nicht nur vorhandene Daten, sondern erzeugt neue Inhalte. Der KI-Assistent kann im Behördenalltag aus Stichwörtern und bestimmten Vorgaben vollständige Texte wie Vermerke oder E-Mails erstellen. Er ist in der Lage, längere Dokumente zusammenzufassen oder dem Nutzer bei gezielter Recherche zu helfen. LLMoin kann also das, was kommerzielle Anwendungen wie Chat-GPT oder Google AI auch leisten. Bei Datenschutz, Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit soll allerdings ein höheres Niveau gewährleistet sein. Im öffentlichen Dienst Hamburgs und Niedersachsens ist das System bereits im Einsatz. Anders als bei marktgängigen KI-Tools wie Chat-GPT ist eine Übermittlung der Daten in den außereuropäischen Raum ausgeschlossen. Die Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung seien erfüllt, heißt es in der Senatsvorlage. Die Kosten für Einführung und Betrieb der Künstlichen Intelligenz sollen sich 2025/26 auf insgesamt gut eine Million Euro belaufen.
Der Senat verspricht sich von dem Schritt eine ganz konkrete Effizienzsteigerung im Verwaltungsalltag. "Studien und Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass durch die Nutzung eines KI-Tools täglich zwischen 20 und 90 Minuten Arbeitszeit eingespart werden können", ist dem Papier zu entnehmen. Selbst wenn man nur von fünf Minuten pro Arbeitstag und Beschäftigtem ausgehe, ergebe sich ein Effizienzpotenzial von rund 100 Vollzeitstellen. Dies werde es den Bremer Behörden erleichtern, die 2024 beschlossene Einsparung von jährlich 1,45 Prozent des Personals zu erbringen.