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Bürgerschaftswahl 2023 CDU will Spitzenkandidatur bis Ostern klären

OHB-Managerin Sabine von der Recke oder Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff: Diese personelle Alternative für die Spitzenkandidatur zeichnet sich bei der Bremer CDU für die Bürgerschaftswahl 2023 ab.
21.03.2022, 19:30 Uhr
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CDU will Spitzenkandidatur bis Ostern klären
Von Jürgen Theiner

Die Christdemokraten wollen noch vor Ostern die Weichen für die Bürgerschaftswahl 2023 stellen. Bis Mitte April soll demnach feststehen, wer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) herausfordert. Das hat CDU-Landeschef Carsten Meyer-Heder angekündigt. Er selbst hatte bereits Ende Januar auf eine erneute Spitzenkandidatur verzichtet.

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Nach Informationen des WESER-KURIER gibt es aktuell zwei personelle Optionen, die in der engeren Parteispitze ernsthaft diskutiert werden. Bei der einen handelt es sich um Sabine von der Recke, eine leitende Angestellte des Bremer Raumfahrtkonzerns OHB, die einige Jahre als Lobbyistin in Berlin tätig war. In der Bremer CDU spielte sie bisher keine Rolle – was ja auch für Carsten Meyer-Heder galt, bevor er 2018 vom damaligen CDU-Führungsduo Jörg Kastendiek (Landesvorsitz) und Thomas Röwekamp (Fraktionsvorsitz) für die Politik entdeckt und als Spitzenkandidat aufgebaut wurde.

Teile der Parteiführung plädieren dafür, dem etablierten Politprofi Andreas Bovenschulte keinen eigenen Politprofi entgegenzusetzen, weil der populäre Bürgermeister in einem solchen Vergleich seinen Amtsbonus unmittelbar ausspielen könnte. Besser sei es, nach dem Muster Meyer-Heder eine Führungspersönlichkeit aus der Wirtschaft aufzustellen, am besten eine weibliche. Sie könnte den Anspruch der Bremer CDU verkörpern, die Probleme des Stadtstaats mit unverstelltem Blick und Managementkompetenzen anzugehen. Eine Frau an der Spitze der Liste, so das Kalkül, stünde außerdem für Modernität.

Die personelle Alternative wäre Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff. Der 53-jährige Landwirt aus Strom genießt in großen Teilen der Mitgliedschaft Anerkennung und Sympathie. Trotz dieses Rückhalts hat er es bisher strikt vermieden, Ansprüche geltend zu machen. CDU-intern lässt er immer wieder anklingen, er werde antreten, wenn man ihn riefe. Dass er gern gerufen würde, halten viele Funktionäre allerdings für ausgemacht. Zudem fällt auf, dass sich Imhoff in den vergangenen Monaten mehrfach mit politischen Vorstößen ins Gespräch brachte, die über das klassische Betätigungsfeld eines Parlamentspräsidenten hinausreichen.

So war er innerhalb der Bundes-CDU einer der ersten ranghohen Landespolitiker, die sich öffentlich für eine Corona-Impfpflicht aussprachen. Und erst vor wenigen Tagen machte er mit dem Vorschlag einer Städtepartnerschaft Bremens mit der ukrainischen Stadt Mariupol auf sich aufmerksam. Für Imhoff spricht, dass er zu führenden Grünen einen guten persönlichen Draht hat und dort als integer geschätzt wird. Und auf die Grünen und deren Bereitschaft zu einem koalitionspolitischen Schwenk würde es ankommen, wenn die CDU im kommenden Jahr überhaupt eine Minimalchance auf den Einzug ins Rathaus haben will.

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Bei einer Mitgliederbefragung zur Spitzenkandidatur läge Imhoff nach allgemeiner Einschätzung weit vorn. Diesen Weg will Landeschef Carsten Meyer-Heder, der sich im Mai zur Wiederwahl stellt, allerdings nicht beschreiten, wie er dem WESER-KURIER sagte. Die meisten Parteimitglieder seien von den Fragen des Kandidatenprofils und der Personalauswahl "zu weit entfernt", als dass ein Basisentscheid bei der Aufstellung eines Spitzenkandidaten hilfreich sein könnte. Meyer-Heder kündigte an, dem Landesvorstand vor Ostern einen Personalvorschlag zu machen, der dann auf dem Landesparteitag im Mai präsentiert und zur Abstimmung gestellt wird.

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