Die Grünen und die Bäume, das passt traditionell gut zusammen. Ein bisschen aber hat man sich in den vergangenen Jahren in Bremen entfremdet. Die Platanen am Neustädter Deich sollen weg, für die Querspange Ost mussten bereits etliche Bäume weichen. Beides liegt im Verantwortungsbereich der grünen Umwelt- und Verkehrssenatorin. Für die Entscheidungen gibt es gute Gründe, aber wenn es um gefällte Bäume geht, reagieren die Menschen sensibel – und nicht selten nachtragend.
Mit dem Vorstoß für ein neues Naturdenkmal-Gesetz betonen die Bremer Grünen ihren Ursprung als Umweltpartei. Man könnte auch von einer Wiedergutmachung für realpolitische Kompromisse sprechen. So oder so: Die anstehende Bürgerschaftswahl dürfte sicherlich eine Rolle spielen. Das wertet das Anliegen nicht ab – unbedingt notwendig scheint es allerdings auch nicht zu sein. Der Schutz alter Bäume ist begrüßenswert, aber wie viele davon sind ohne ein neues Gesetz akut bedroht? Allzu viele wohl nicht.