Die Bürgerschaft hat sich mit dem Wechsel ihres Aufsichtsdienstes Ärger eingehandelt. Es geht um eine zehnköpfige Truppe, die im Eingangsbereich Besucher empfängt und rund um den Plenarsaal sowie in den Sitzungsräumen im Börsenhof präsent ist. Die Mitarbeiter achten beispielsweise darauf, dass auf der Besuchertribüne die Ordnung gewahrt wird.
In der Vergangenheit hatte die Bürgerschaftskanzlei den Auftrag stets ohne Ausschreibung vergeben, was nach Überzeugung der Hausjuristen so nicht mehr praktikabel war. Deshalb kam es nun zu einer Ausschreibung. Der bisherige Vertragspartner – der Personaldienstleister Schider – kam dabei nicht mehr zum Zuge, sondern wurde von einer Firma preislich unterboten. Am 1. August sollte sie ihren Dienst aufnehmen, doch dem Vernehmen nach gab es gleich massive Probleme. So konnte das neue Unternehmen nach Informationen des WESER-KURIER beispielsweise nicht mit der vorgeschriebenen Sicherheitsüberprüfung der Mitarbeiter aufwarten. Auch geforderte Zusatzqualifikationen wie Brandschutzhelferlehrgänge waren nicht im geforderten Umfang vorhanden. Nach einigem Hin und Her entschloss sich die Bürgerschaftskanzlei zu einem drastischen Schritt: Sie kündigte dem neuen Vertragspartner fristlos. Dafür hat sich die Parlamentsverwaltung am Montag die Rückendeckung aller Bürgerschaftsfraktionen gesichert – nicht zuletzt, weil nun ein Rechtsstreit droht. Einstweilen bemüht sich die Verwaltung, die bei der Ausschreibung unterlegene Firma Schider zumindest für eine Übergangsphase wieder an Bord zu holen. Bei der Sondersitzung aus Anlass des Misstrauensvotums gegen die Bildungssenatorin waren am Montag jedenfalls Schider-Leute im Einsatz.