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Statistik zu Straftaten Bremen hat ein Kriminalitätsproblem

Vielleicht ist Bremen nicht die gefährlichste Großstadt, aber kleinreden lässt sich das Kriminalitätsproblem keineswegs. Eine umfassende Trendwende ist schwierig, muss aber das Ziel sein, meint Felix Wendler.
17.07.2025, 05:00 Uhr
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Bremen hat ein Kriminalitätsproblem
Von Felix Wendler

Deutschlands gefährlichste Großstadt? Auf diesen Titel könnte Bremen sicherlich gut verzichten, und glücklicherweise wird eine solche Auszeichnung auch nicht vergeben. Es ist relativ egal, ob Bremen in der Kriminalstatistik knapp vor oder knapp hinter Frankfurt und Berlin landet. Diese Abweichungen im Spitzenbereich, die tatsächlich auch statistisch verzerrt sein können, entscheiden nicht über die Gefährlichkeit einer Stadt. Natürlich lässt sich auch über Faktoren wie die Bevölkerungsstruktur und das Anzeigeverhalten der Bevölkerung diskutieren, die die Fallzahlen beeinflussen – das gilt aber nicht nur für Bremen.

Relevant bleibt am Ende der Gesamteindruck, der keineswegs trügt: Bremen hat vielleicht nicht das größte, aber ein größeres Kriminalitätsproblem als die meisten anderen deutschen Großstädte. Und zweifelsohne betrifft das auch jene Form von Kriminalität, die den Menschen besonders Angst macht. Selbstverständlich wird niemand gerne Opfer eines Internetbetrugs oder einer Phishing-Attacke, aber relevanter für das Sicherheitsgefühl in einer Stadt sind jene Straftaten, die in der Öffentlichkeit passieren – beim Warten auf den Bus, auf dem Weg von der Kneipe nach Hause oder beim Grillen im Park.

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Zur Wahrheit gehört auch, dass es absolut gesehen sehr unwahrscheinlich ist, Opfer eines schwereren Verbrechens zu werden. Das allerdings muss eine Selbstverständlichkeit sein und bleiben. Unbestreitbar gibt es auch Erfolge bei der Verbrechensbekämpfung – die Soko "Junge Räuber", auf die Innensenator Ulrich Mäurer immer wieder lobend verweist, gehört sicherlich dazu. Gleichzeitig ist bekannt, dass sich viele Probleme schlichtweg von einem Ort zum nächsten verlagern. Eine stadtweite und umfassende Trendwende bei der Kriminalitätsbekämpfung ist jedenfalls noch nicht erkennbar.

Es gilt also, die erfolgreichen Ansätze auszuweiten. Schnelle Erfolge kann man dabei nicht erwarten, aber dass mittel- und langfristig eben diese Trendwende geschaffen werden muss, sollte selbstverständlich sein. Idealerweise liegt Bremen dann in einigen Jahren nicht mehr auf einem Kriminalitätsniveau mit Frankfurt und Berlin, sondern orientiert sich an Städten mit deutlich weniger Straftaten – zum Beispiel Stuttgart, Dresden und Nürnberg.

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