Die überwiegend stadteigene Wohnungsgesellschaft Gewoba übernimmt nächste Woche die Verwaltung der Problemimmobilien Robinsbalje 21 und 23. Die Innenbehörde hat sie treuhänderisch eingesetzt, weil die Münchener Eigentümergesellschaft ihre Pflichten nach Einschätzung der Behörde grob verletzt hat.
Wie berichtet, mussten die Mieter der beiden Huchtinger Mehrfamilienhäuser während der kalten Frühjahrswochen in ihren Wohnungen frieren, weil der Energieversorger aufgrund ausstehender Zahlungen kein Gas mehr lieferte. Zuletzt stand auch die Einstellung der Strom- und Wasserversorgung bevor. Diese Gefahr ist nun abgewendet. Grundlage der treuhänderischen Verwaltung durch die Gewoba ist eine Regelung, die Bremen 2023 in seinem Wohnungsaufsichtsgesetz verankert hatte. Demnach kann die Kommune einem Eigentümer die Verfügungsrechte über seine Immobilie weitgehend entziehen, wenn er seine Verpflichtungen gegenüber den Mietern massiv missachtet. Genau dies war nach Ansicht der Innenbehörde an der Robinsbalje der Fall. Mit der Treuhandregelung betritt Bremen nun rechtliches Neuland. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) kann sich vorstellen, dieses Instrument künftig öfter anzuwenden.