Die Berliner Mobilitätssenatorin sorgt für einen unnötigen Konflikt. Fahrräder auf Parkplätzen? Natürlich ist der Aufschrei groß, obwohl sich praktisch wenig ändern wird. Ein Parkplatz, der auf die Bedürfnisse von Autos abgestimmt ist, wird für Radfahrer wenig attraktiv sein. Der öffentliche Raum gehört allen Verkehrsteilnehmern – das heißt aber noch lange nicht, dass er in seiner bestehenden Form beliebig umgewidmet werden kann. Wie viele Fahrräder sieht man auf den kostenlosen Parkplätzen in Großstädten stehen? Obwohl das legal wäre, sind es so gut wie keine.
Die Berliner Pläne klingen wie ein Aufruf an die Radfahrer, sich der Herrschaft der Autofahrer entgegenzustellen. Dass sie dabei wenig zu gewinnen haben, wird vernachlässigt. Verkehrsbehörden sollen Nutzungskonflikte auflösen – und nicht zum Duell um den öffentlichen Raum animieren. Die echte Umwidmung bestimmter Parkflächen, wie es Bremen im Sunrise-Quartier macht, ist die bessere Lösung.